Kostenfalle Breitband-Internet: AK fordert mehr Kundenfreundlichkeit von Anbietern

Kostenfalle Breitband-Internet: AK fordert mehr Kundenfreundlichkeit von Anbietern

Rund ein Viertel der österreichischen Haushalte nutzt bereits den schnellen Zugang ins Internet über Breitband-Anschluss. Ein aktueller AK-Test bei 13 Breitband-Anbietern zeigt: Kunden müssen mit erheblichen Mehrkosten rechnen, wenn sie ihr vertraglich vereinbartes monatliches Downloadlimit überschreiten. Positiv: Fast jeder untersuchte Anbieter bietet auf seiner Website nun eine Onlineabfrage zur Verbrauchskontrolle an. 2003 hatte immerhin noch jeder dritte Anbieter keine Verbrauchs-Onlineabfrage.

AK fordert mehr Infos für Kunden
"Mehr Kundenfreundlichkeit wäre wünschenswert", sagt AK Konsumentenschützer Harald Glatz. Konkret schlägt die AK vor: Nähert sich der Konsument an das vereinbarte monatliche Limit an, sollten alle Anbieter automatisch per E-Mail den Kunden darüber informieren. Überschreitet der Konsument öfter sein Datenvolumen, könnten ihm passende Angebote mit höherem Datenvolumen zugesandt werden. Gut wäre auch eine Wunschsperre, die der Kunde individuell mit dem Anbieter vereinbart, wenn er einen bestimmten Betrag oder das Datenvolumen erreicht hat.

Hohe Gebühren für überschrittenes Downloadlimit
Wer mehr surft, als im monatlichen Pauschalangebot vereinbart ist, muss mit Nachteilen rechnen. Der AK Test zeigt: Je nach Angebot fallen entweder Zusatzkosten an, die Geschwindigkeit wird gedrosselt, oder der Anschluss wird bis zum Monatsende gesperrt. Die Kostenunterschiede für den über den monatlichen Pauschalpreis hinausgehenden Mehrverbrauch sind erheblich. Sie liegen z.B. zwischen rund 20 und 80 Euro, wenn die Pauschale um 800 Megabyte überschritten wird. "Achten Sie darauf, dass einige Anbieter den Mehrverbrauch in Megabyte-, andere in Gigabyte-Schritten abrechnen", warnt Glatz.

User werden schlecht informiert
Fast alle untersuchten Breitbandanbieter haben eine Abfragemöglichkeit des Datenverbrauchs auf ihren Websites eingerichtet. Allerdings warnt derzeit nur jeder zweite untersuchte Anbieter den Kunden per Mail rechtzeitig vor dem Überschreiten der Pauschale. Mehr als zwei Drittel informieren den Konsumenten, wenn die vereinbarte Pauschale überschritten ist. Die AK hat die Angebote von 13 Breitband-Anbietern überprüft: AON, UPC-Chello, Fugger Computertechnik-CNet, eTel, EU-Net, Inode, Internet4YOU, Net4You, Tele2UTA, Vienna Online, Teleport-Vorarlberg-Online, B.net Burgenland, YC Networks.

Internet-Tarifrechner
Für KonsumentInnen ist es schwierig, bei den vielen Tarifmodellen den Überblick zu behalten. Die AK bietet für Konsumentinnen und Konsumenten als Service einen Internet-Tarifrechner unter www.konsumentenschutz.at an. Die Übersichten von über rund 100 der gängigsten Tarif-Angebote von 13 Breitband-Anbietern werden monatlich aktualisiert. Zusätzlich hilft der AK Tarifrechner bei der Auswahl des - abhängig von den persönlichen Bedürfnissen - günstigsten Providers. (red)