Klassische Tonträger trotzen Konkurrenz aus dem Internet

Musikportale im Internet ergänzen das Angebot klassischer Tonträger - sind aber kein Ersatz für CD, DVD oder Schallplatte. "Der Markt diversifiziert sich immer stärker", sagte der Sprecher des deutschen Bundesverbandes der Phonografischen Wirtschaft, Hartmut Spiesecke, der dpa. Bis zum Jahr 2007 rechne der Spitzenverband weltweit mit einem Umsatzanteil der Online-Portale von 15 bis 33 Prozent. Das US-Portal Napster startete mit einem neuen, gebührenpflichtigen Angebot.

In Deutschland können Musikfans zum Beispiel von der musicload.de- Webseite des T-Online-Portals Musikstücke herunterladen. Auch Yahoo! bietet ein spezielles Angebot für Musikfans. Auf der so genannten Launch-Website können Musikvideos angesehen werden oder Nachrichten und Hintergrundinformationen aus der Musikszene abgerufen werden.

"Die Leute wollen beim Inline-Skaten Musik als MP-3-Datei von einem möglichst kompakten Gerät hören - und am Abend zuhaus hochwertigen Klang von der CD oder DVD genießen", beschrieb Spiesecke das Nutzerverhalten. "In den 90er Jahren hat die CD alles dominiert - inzwischen steigt sogar das Angebot an Vinyl-Platten wieder leicht an", sagte der Verbandssprecher.

Der deutsche Verband setzt selbst auch intensiv auf die Zukunft der digitalen Musikverbreitung. Mit seiner Phonoline-Plattform will der Industrieverband für Händler und Anbieter von Internetseiten die Infrastruktur für das Herunterladen von Musikstücken liefern. Nach Angaben von Spiesecke soll das Projekt noch im Herbst starten. Er kündigte weiterhin an, dass die Musikindustrie auf nationaler und internationaler Ebene noch härter gegen illegalen Datentausch vorgehen wolle: "Da werden wir noch einen Zacken zulegen." (apa/red)