Kein Vorrang auf dem Datenhighway: Gleich-
behandlung von Daten durch Netzneutralität

Vorfahrt im Internet für Google oder Facebook? Dafür, dass es dazu nicht kommt, sorgt die Netzneutralität. Gemäß dieser werden alle Datenpakete im Internet gleichbehandelt. Wäre dies nicht der Fall, würden bei dem nahezu unüberschaubaren Angebot an Diensten zahlreiche Dienste unter die Räder kommen.

Die Gleichbehandlung aller Datenpakete wird in Zukunft noch wichtiger, als sie es bereits in der Vergangenheit war. Die Menge der versendeten Daten steigt jedoch immer mehr und stellt die Netzbetreiber vor die große Herausforderung, ihre Kapazitäten an das wachsende Angebot anzupassen. Davon sind vor allem Netzbetreiber betroffen, die auf Märkten mit großer Konkurrenz agieren. Dazu zählt auch der heimische Mobilfunkmarkt.

Während die Kosten immer weiter ansteigen, sinkt der Gewinn der Netzbetreiber. Ein unwirtschaftlicher Missstand, dem die Anbieter mit verschiedenen Maßnahmen beizukommen versuchen könnten. Zu diesen zählen beispielsweise Angebote, bei denen Kunden, unterschiedliche Pakte angeboten werden. Das Motto: Wer weniger bezahlt, erhält auch weniger. In der Praxis könnte das die Unterbindung einiger Angebote, wie zum Beispiel Internettelefonie via Skype, bedeuten. Das spart nicht nur Kosten, sondern senkt auch die Zahl der Daten, die durch das Internet geschickt werden.

Heimische Netzbetreiber bieten derartige Services derzeit noch nicht an, in Zukunft könnte dies jedoch der Fall sein. Eine Regel für Netzneutralität soll noch heuer in der Novelle des Telekomgesetzes verankert werden. Diese soll dafür sorgen, dass Kunden künftig darüber informiert werden, welche Leistungen ihr Tarifpaket umfasst. Mit dieser könnte unterbunden werden, dass Kunden unwissentlich Verträge abschließen, in denen manche Daten mit geringerer Geschwindigkeit oder gar nicht übertragen werden.

(red)