Katz- und Mausspiel: Krieg um beste Plätze bei Google

Der Kampf um die vordersten Plätze bei Google ist nie zu Ende: Kommerzielle Internet-Anbieter verschaffen sich mit allerlei Tricks einen Platz auf der ersten Trefferseite. Die Betreiber der Suchmaschinen wiederum versuchen, ihre Technik ständig so zu verbessern, dass ihre Ergebnisse möglichst wenig verzerrt werden. Jetzt kommt dafür ein völlig neuer Such-Algorithmus.

Auch der Autor eines jetzt im Wissenschafts-Verlag Springer erschienenen Buchs über "Suchmaschinen im Internet" verspricht seinen Lesern, bei genauer Beachtung aller Empfehlungen "eine Website auf Seite 1 bei allen relevanten Suchmaschinen zu positionieren".

Das ist aber auch vom Thema abhängig: So setzen die Suchmaschinen bei der Bewertung von Suchbegriffen unterschiedliche Gewichtungsverfahren ein, die auch die Häufigkeit eines Begriffs im Internet bewerten.

Selteneres soll wichtiger werden
Dieser "Inverse Document Frequency Algorithmus" (ITF) bewirkt, dass es überaus schwierig ist, die eigene Web-Site bei Begriffen wie "Sex" oder "Reisen" nach oben zu bringen. Sehr viel leichter ist dies aber bei selteneren Begriffen wie etwa dem Namen einer Wildorchideenart.

Andere Kriterien sind die Häufigkeit eines bestimmten Begriffs innerhalb des Web-Dokuments oder die Position auf der Web-Seite: Wenn der Begriff im Titel oder in einer im HTML-Code als Überschrift gekennzeichneten Zeile auftaucht, wird dies ungleich höher bewertet als die Nennung irgendwo im unteren Drittel eines längeren Textes.

Wieder andere Kriterien der Suchmaschinen sind nur bedingt zu beeinflussen. Dazu gehört etwa der "Page Rank" von Google, bei dem berücksichtigt wird, wie viele Hyperlinks es im Internet zu einer bestimmten Seite gibt: Je intensiver diese Vernetzung eines Dokuments, desto größer seine mutmaßliche Bedeutung. Allerdings können findige Köpfe diesen Wert manipulieren.

Nicht bei Google im Einsatz ist die Technik der "Click Popularity": Hier wird gezählt, wie oft eine von der Suchmaschine aufgelistete Web-Seite angeklickt wird. Missbrauch wird verhindert, indem bei dieser Zählung auch die IP-Adresse registriert wird.

Zum Einsatz kommt diese Technik bei allen Suchmaschinen, welche die Fast-Technology verwenden - das ist etwa der Fall bei alltheweb.com.

Tricks der Web-Designer
Es ist nur im Interesse der Internet-Nutzer, wenn die Ergebnislisten der Suchmaschinen von kommerziellen Manipulationen möglichst unbeeinflusst sind, zumal Unternehmen ja auch bezahlte Links nutzen können.

Aus Sicht der Web-Designer ist es aber lohnend, die grundsätzlichen Richtlinien der Suchmaschinen-Optimierung zu beachten. Diese fangen an mit der Beachtung der W3C-Standards für HTML und XHTML, reichen über den empfohlenen Verzicht auf Frames und führen hin zur Überlegung, wie Schlüsselbegriffe so auf der Seite platziert werden, dass sie möglichst ins Auge fallen.

Auch die "Meta-Tags" im nicht sichtbaren Kopf eines Web-Dokuments haben ihre Bedeutung, werden von den Suchmaschinen aber nicht mehr umfassend erfasst.

Das Katz- und Mausspiel der Web-Anbieter mit den Suchmaschinen wird das Internet wohl noch eine lange Zeit begleiten. Wer dabei stets auf dem aktuellen Stand bleiben will, sollte sich im Internet in einschlägigen Foren wie webmasterworld.com auf dem Laufenden halten.
(apa, red)

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