Kärntner wollen nicht mit Politikern chatten: Virtueller Sprechtag gefloppt

Gut gemeint, aber leider ein Flop: Seit Ende Jänner hatte die Kärntner Bevölkerung die Möglichkeit, im Internet mit Mitgliedern der Landesregierung zu chatten. Nun wurde das Projekt mangels Interesse wieder eingestellt. Das Angebot "Virtueller Sprechtag" wurde von der Homepage der Landesregierung gelöscht.

Der Pilotversuch soll rund 20.000 Euro gekostet haben, entwickelt wurde das Projekt von Franz Witzeling, dem Leiter des Klagenfurter Humaninstitutes. Witzeling kritisierte, dass der virtuelle Sprechtag nicht beworben worden sei. "Die Auftraggeber, die Politiker, zeigten kein Interesse. Sie haben diese Möglichkeit nur einmal genutzt und dann ad acta gelegt", sagte Witzeling gegenüber dem ORF Kärnten.

Tatsächlich war das Pilotprojekt auf sechs Monate befristet gewesen, diese Frist ist nun abgelaufen. Im Büro von Landeshauptmann Jörg Haider (F) hieß es, der virtuelle Sprechtag hätte sich nicht als ideale Kommunikationsform zwischen Politik und Bürger herausgestellt. Ganz ähnlich die Bewertung von FP-LHStv. Karl Pfeifenberger: "Wir setzen auf direkten Kontakt und halten alle 14 Tage Sprechtage ab." SPÖ-Vorsitzender LHStv. Peter Ambrozy erklärte, in seinem Büro hätte es keine Anfragen für einen Chat gegeben. Die SPÖ setze überhaupt mehr auf das direkte Gespräch als auf Internet-Chats. (apa/red)