Jetzt ist's fix - Lehrer verpetzen Schüler per Internet

Ab dem neuen Schuljahr wird an einer 5. Klasse des Gymnasiums Mössingestraße in Klagenfurt das "elektronische Klassenbuch" als Österreich-weites Pilotprojekt eingeführt. Dies bestätigte der Amtsführende Präsident des Landesschulrates für Kärnten, Heiner Zechmann. Vorher werde im Sinne der Schulpartnerschaft alles mit den Eltern abgeklärt, versicherte Zechmann.

Das "elektronische Klassenbuch" ist eine Erfindung von Kärntner Schülern, welche damit den Cyberschool-Wettbewerb gewonnen haben. Über das Internet können sich Vater oder Mutter mit einem Passwort in die Akten einwählen. Auch Betragensnoten und Mitteilungen sind dort vermerkt. Auf Grund des Datenschutzes dürfen nur die Klassenbuch-Einträge des eigenen Kindes gelesen werden.

Fehlen wird per SMS oder E-Mail mitgeteilt
Falls ein Schüler oder eine Schülerin nicht zum Unterricht erscheint, tippt die Lehrkraft das Fehlen des Kindes in den Klassen-Computer ein. Automatisch wird eine E-Mail oder eine SMS an Mutter bzw. Vater geschickt. Die Eltern können dann über das Internet Entschuldigungen schreiben.

"Selbstverständlich ist der Datenschutz gewährleistet", dazu Zechmann. Für ihn ist das Fernbleiben vom Unterricht ein "steigendes Problem". "Wir können an den Schulen keinen Universitätsbetrieb haben, wo jeder kommt, wann er will", erklärte der Präsident. Außerdem sei im Schulunterrichtsgesetz die Verpflichtung festgeschrieben, zum Unterricht zu erscheinen.

Was machen Eltern ohne Web-Anschluss?
Zechmann findet es "befremdend, wenn Leute dagegen Sturm laufen". Bedenken gegen das "elektronische Klassenbuch" meldete der Kärntner SPÖ-Landesschulratsvizepräsident Rudolf Altersberger an. "Das wird sich schon deshalb nicht in die Tat umsetzen lassen, weil nicht alle Eltern über einen Internet-Anschluss verfügen", meinte er. (apa/ red)