Internet ist Umschlagplatz für Drogen: Ein Fünftel unserer Kids kennt die Websites!

Das Internet ist laut einer Studie des Instituts für Jugendkulturforschung zum Drogen-Umschlagplatz geworden. Von 800 befragten österreichischen Jugendlichen im Alter von elf bis 18 Jahren hätten bereits 20 Prozent Kontakt mit Seiten gehabt, auf denen illegale Substanzen angeboten würden, so das Institut in einer Aussendung. Mehr als elf Prozent hätten zudem "Selbstmordforen" besucht.

Dass Kids Kontakt zu solchen Seiten hätten, bedeute nicht automatisch, dass sie die Drogen auch wirklich von dort beziehen würden, sagte Beate Großegger, Studienleiterin und Lehrbeauftragte am Wiener Publizistik-Institut, auf APA-Anfrage. Trotzdem sei es "verblüffend", wie viele der Jugendlichen solche Drogenseiten besuchten. Wenn sie die Kreditkarte der Eltern mitbenutzen könnten, sei eine Bestellung für sie auch durchaus möglich. Außerdem gebe es einschlägige Webseiten mit der Möglichkeit zur Bareinzahlung.

Weitere Ergebnisse der im April und Mai 2005 durchgeführten repräsentativen Studie: Fast 60 Prozent haben schon pornografische Seiten konsumiert. Bei den unter 14-Jährigen waren 18 Prozent bereits auf einem virtuellen Drogenumschlagplatz und elf Prozent in einem Selbstmordforum. Viele Jugendliche würden über Spam-Mails auf Sex-Drogenseiten aufmerksam.

Neue Herausforderungen
"Das Internet stellt den Jugendschutz vor neue Herausforderungen", so Großegger. Vor allem bei den elf- bis 14-Jährigen wäre es ihrer Ansicht nach notwendig, die Kinder auf ihrem Weg durch das Netz zu begleiten: "Viele Eltern wissen gar nicht, was in der virtuellen Welt abgeht, in der sich ihre Kinder tagtäglich bewegen."

SPÖ-Jugendsprecherin Elisabeth Grossmann ortete anlässlich des Studienergebnisses dringenden Handlungsbedarf bei der Bundesregierung. In einer Ausendung forderte sie mehr Mittel für die Exekutive, Aufklärung besonders auch in der Schule sowie das Forcieren internationaler gesetzlicher Regelungen. Besonders sei auch auf das Glücksspiel per Internet hinzuweisen, denn in dieser Branche würden für die kommenden zwei Jahre Wachstumsraten von zirka zehn Prozent prognostiziert. (apa)