Internet-Shopping-Guide: Die Umsätze im Web erreichen immer neue Rekorde

Dass im E-Commerce virtuelle Einkaufzentren alles dominieren würden, glaubte man höchstens zur Dotcom-Hochblüte. Wer sich heute die beliebtesten Einkaufsseiten der Österreicher ansieht, wird feststellen, dass hinter sieben der zehn meistbesuchten Onlineshops gut eingeführte Handelsketten sowie seit Jahrzehnten etablierte Versandhäuser stecken. Nicht der Schnäppchenanbieter von den Cayman-Inseln, sondern Eduscho, Quelle, Otto- und Universalversand, Donauland, Conrad sowie A&M zählen zu den wahren Gewinnern der Internetrevolution.

"Die Kunden gehen auch beim Onlineshopping lieber zu einem Händler, der ihnen schon bekannt ist", weiß VKI-Internetexperte Georg Mentschl. Die Vorzüge des Interneteinkaufs - keine Abhängigkeit von Öffnungszeiten, ständige Verfügbarkeit auch von Special-Interest-Produkten sowie die Möglichkeit zum schnellen Preisvergleich - haben indes immer mehr Österreicher schätzen gelernt: 2,2 Millionen haben bereits Waren oder Dienstleistungen übers Netz geordert. Durchschnittlich 220 Euro ließen sie zuletzt jedes Vierteljahr liegen; vorzugsweise für Bücher (36 %), Reisen (23 %), Theater- und Konzertkarten (21 %), Kleidung und Schuhe (18 %) sowie CDs (17 %). Am meisten werden zwar Bücher verkauft, doch das ändert sich.

Weg vom Stammgeschäft
Der mit dem Buchversand groß gewordene Onlinehändler Amazon etwa verzeichnete am dritten Weihnachtswochenende erstmals mehr Umsatz mit Handys, Digicams und DVD-Playern als in seinem ursprünglichen Segment. Und das, obwohl sich Firmengründer Jeff Bezos an diesem Wochenende auch über die meisten verkauften Bücher und das beste Weihnachtsgeschäft aller Zeiten freuen durfte.

Gustieren im Internet
Ganz auf Kundenbindung schwört der Wein&Co-Gründer Heinz Kammerer. Derzeit sorgen die über www. weinco.at verkauften Bouteillen erst für knapp sechs Prozent des Gesamtumsatzes (2004: 28 Mio. Euro), den das Unternehmen mit seinen 14 Filialen macht. Kammerer weiß jedoch: "Wer sich für guten Wein interessiert, möchte sich zuerst umfassend informieren." Weshalb nicht wenige seiner Kunden online gustieren, bevor sie ihre liebsten Tropfen selbst nachhause tragen.

Nur selten gibt's Schnäppchen
Generell gelten online dieselben Gesetze wie im "realen" Leben. Schnäppchen gibt's nur in den seltensten Fällen. Dann etwa, wenn Restposten angeboten, riesige Stückzahlen abgesetzt werden oder aber Kunden Personal und Zwischenhändler einsparen helfen. Bestes Beispiel: die Reisebranche.

Professioneller Preisvergleich
Die Jagd nach Tiefstpreisen treibt immer mehr Onlineshopper ins Netz von professionellen Preisvergleichern. 1,6 Millionen Besucher verzeichnet allein das stündlich aktualisierte www.geizhals.at im Monat. 1,8 Millionen Preise von über 1.100 Händlern stehen hier im direkten Vergleich zueinander. Gekauft wird allerdings nicht online - oft erscheinen nur Adresse und Telefonnummer des Bestpreisanbieters. Wie der Käufer zu seinem Schnäppchen gelangt, bleibt seine Sache.

Restrisiko bleibt
Doch die Erfahrung zeigt, dass das Risiko mit der räumlichen Distanz zwischen Käufer und Verkäufer zunimmt. Mentschl: "In anderen Worten: Wer sich in Südamerika eine Digitalkamera um ein Drittel des österreichischen Ladenpreises bestellt, der darf sich nicht wundern, wenn die Ware trotz Überweisung ausbleibt."

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