Inode legt Angebot für Tiscali Österreich: Provider will Konkurrenten kaufen

Der Internetprovider Inode will Tiscali Österreich kaufen. "Wir haben bereits ein Angebot gelegt", sagte Inode-Geschäftsführer Michael Gredenberg. Tiscali würde auf Grund seiner Unternehmensstruktur und angesichts des Fokus auf Geschäftskunden gut zu Inode passen, zumal auch Inode auf Geschäftskunden ziele, meint Gredenberg. Über die Höhe des Angebots wollte Gredenberg keine Angaben machen.

Tiscali Österreich würde damit in österreichischem Besitz bleiben, betonte Gredenberg. Als möglicher Käufer für Tiscali Österreich war in Medienberichten zuletzt auch der US-Investor Jordan Industries genannt worden. Ende Juli ist Branchenkreisen zufolge für Jordan Industries die vereinbarte Exklusivitätsphase für Verhandlungen aber abgelaufen.

Für die Tiscali-Kunden wäre eine Übernahme durch Inode ein "Gewinn", zumal Inode über eine eigene Infrastruktur verfüge, so Gredenberg. Inode hat Leitungen zum Kunden österreichweit in 43 Städten entbündelt. Außerdem, meint Gredenberg, könnte Inode Tiscali Österreich vollkommen integrieren, was für Tiscali-Kunden einen reibungslosen Übergang darstellen würde.

Gredenberg sieht sein Unternehmen auf Expansionskurs. Seinen Angaben zufolge soll Inode der "größte alternative Internetanbieter" in Österreich werden und mittel- bis langfristig auch mitteleuropäisch eine starke Präsenz aufzubauen. Der Internetbetreiber erwirtschaftete 2003 einen Umsatz von 22 Mio. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 2,5 Mio. Euro. Inode betreut 50.000 Kunden, davon 45.500 Breitband- und 65 Prozent Businesskunden. Die Zahl der Mitarbeiter beträgt 280.

Tiscali Österreich hat 2003 laut KSV 19,3 Mio. Euro Umsatz erzielt, die Kundenzahl liegt laut Eigenangaben bei 18.000. Tiscali Österreich beschäftigt 90 Mitarbeiter. Kolportiert wurde zuletzt ein Kaufpreis von rund 35 Mio. Euro. (apa/red)