Illegale Downloads: RIAA enthüllt Schnüffelmethoden

Die US-Musikindustrie RIAA hat zum ersten Mal ihre Methoden zum Aufspüren von Internet-Piraten preisgegeben. Die Daten gehen aus Unterlagen hervor, welche die RIAA bei einem Gerichtsverfahren in einem Bezirksgericht in Washington eingereicht hat.

Demnach nutzt die RIAA digitale Fingerabdrücke, so genannte Hash-Werte, des früheren Napster-Services, die darüber Auskunft geben können, ob ein MP3-File von einem unauthorisierten Service heruntergeladen wurde. Die RIAA spürt außerdem "Metadata"-Kennzeichnungen auf, die versteckte Anhaltspunkte darüber liefern, wie ein File kreiert wurde.

KaZaA-Userin unter Beschuss
Die RIAA klagt auf Durchsetzung einer einstweiligen Verfügung, um die Nutzerdaten einer anonymen KaZaA-Userin aus Brooklyn, New York, zu erhalten. Die Userin, die unter dem Pseudonym "Nycfashiongirl" bekannt ist, versucht ihre Anonymität zu bewahren, so der Bericht. Ihr wird vorgeworfen, mehr als 900 Songs von den Rolling Stones, U2, Michael Jackson und anderen im Internet zum illegalen Download angeboten zu haben. Außerdem soll sie über 200 andere Files wie beispielsweise den kompletten Spielfilm "Pretty Woman" angeboten haben.

FBI nutzt Methode ebenfalls
Mit den Hashes, die auch vom FBI genutzt werden, könne die RIAA unterscheiden, ob ein File von einer legal erworbenen CD stammt oder vom Internet heruntergeladen wurde. Mit dieser Methode können über Napster vertriebene Songs bis Mai 2000 zurückverfolgt werden. Die RIAA wirft der Userin vor, dass die von ihr verbreiteten Files von Napster stammen. Über ihren Anwalt Daniel N. Ballard erklärte die Frau jedoch, dass die von ihr angebotenen MP3-Dateien von selbst gekauften CDs stammen würden.

1.300 User vor Bestrafung
Insgesamt versucht die RIAA die Identitäten von über 1.300 P2P-Nutzern über deren Internet-Service-Provider ausfindig zu machen. Die User erwarten Strafen zwischen 750 und 150.000 Dollar. (pte/red)

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