I-Worm.Sobig.F: Computer-Virus hat digitales Ablaufdatum

Laut dem österreichischen Software-Unternehmen Ikarus ein digitales Ablaufdatum. Das heißt, er ist so programmiert, dass am 10. September mit dem Wüten im Internet Schluss ist. Eine solche Programmierung sei bei Computer-Viren nicht üblich, sagte Experte Ernst Krippl. Eher sei ein auslösendes Datum wie etwa Weihnachten verbreitet, erklärte Krippl. Ikarus hat den "I-Worm.Sobig.F" komplett entschlüsselt. Wie Sie den lästigen Wurm wieder los werden, erfahren Sie im Kasten (rechts)!

Der Experte glaubt, dass eine erste Entspannung Mitte nächster Woche merkbar sein wird. "Es kommt noch immer eine Flut an Mails." Dennoch sei es von Tag zu Tag weniger geworden, sagte Krippl.

100.000 heimische Computer infiziert
Der neue Computer-Virus "I-Worm.Sobig.F" wird nach Einschätzungen österreichischer Experten einen schlimmeren Schaden anrichten als der "Love Letter"-Virus. Laut Ernst Krippl vom österreichischen Software-Unternehmen Ikarus wird in der Alpenrepublik mit Einbußen von 20 bis 30 Millionen Euro zu rechnen sein. Etwa 100.000 heimische PCs sind infiziert.

"Die Lage kann als schlimm bezeichnet werden", sagte Krippl. Zum Vergleich: Ikarus bekommt als 30-Mann-Unternehmen pro Tag 70.000 Mails, die den Virus verbreiten.

Der "Sobig.F"-Wurm, der eine der vielen Varianten des "I-Worm.Sobig.A" ist, wurde nach Vermutungen des Experten von einem erfahrenen und intelligenten Programmierer erstellt. "Diese Software-Variante kann nicht jeder programmieren", sagte Krippl. Weltweit gebe es nur ein paar 10.000 Menschen, die diese Können besitzen.

Explosionsartige Verbreitung
Der "Sorbig.F"-Wurm hätte die Fähigkeit des so genannten Multithreading. Er könne Parallel-Verbindungen aufbauen und verbreite sich explosionsartig. "Er holt sich sämtliche E-Mail-Adressen, die auf dem PC gespeichert sind", sagte Krippl. Der "Love Letter" sei im Gegensatz dazu primitiv programmiert gewesen.

Das Unternehmen Ikarus vermutet, dass der Hersteller von "I-Worm.Sobig.F" in den USA zu Hause ist. Dort sind die ersten Mails mit dem Virus aufgetaucht. (apa/red)