I did it MySpace - Für 580 Millionen Dollar:
Rupert Murdochs Pläne zur Web-Community

Auf den ersten Blick passte das wie die Faust aufs Auge: Der politisch extrem konservative Verleger und Medientycoon Rupert Murdoch, mit seinem TV-Netzwerk Fox einer der wichtigsten Propagandisten und Stütze der Bush-Administration, kaufte vor gut einem Jahr um 580 Millionen Dollar die Website einer Internet-Community, deren Inhalte von den Benutzern selbst generiert werden - also quasi basisdemokratischen Prinzipien folgen - und deren Gründungsmitglieder sich aus einer kommerzialisierungs - und konsumkritischen alternativen Musikszene rekrutieren.

Für Murdoch kein Problem. Und mit seiner Strategie, die Neuerwerbung zur Cashcow für das Internet-Anzeigengeschäft und den Verkauf von Content aus seiner Mediengruppe machen zu wollen, hält er nicht hinterm Berg.

Beim Objekt von Murdochs Begierde handelte es sich um MySpace, die damals wie heute heißeste Website der Welt mit einer exponential wachsenden Community von mittlerweile 100 Millionen registrierten Mitgliedern. Täglich richten mehr als 200.000 neue User auf MySpace ihre persönliche Website ein. Für die junge Generation ist MySpace das angesagte Medium, um mit Gleichgesinnten weltweit Kontakte zu knüpfen, zu chatten, zu flirten und Dates zu vereinbaren.

Doch MySpace ist weit mehr als das: Laut dem US-Magazin "Fortune" ist die Seite ein Forum für 2,2 Millionen Musikbands, 8.000 Comedians und Tausende Filmemacher, die sich dort mit ihren Werken präsentieren und auf den großen Durchbruch hoffen. Zuweilen nicht vergeblich: Die Arctic Monkeys aus Sheffield schafften es mit Cyberpropaganda auf MySpace mit einer Single auf Platz eins der britischen Charts.

Murdoch hat offenbar zur rechten Zeit auf die Marktmacht des Cyberspace gesetzt. Vor wenigen Tagen vereinbarte MySpace mit dem Internet-Suchspezialisten Google, dass dieser bis 2010 mindestens 900 Millionen Dollar bezahlen wird, um Werbung auf MySpace zu platzieren. Hintergrund des Deals: Schon jeder zehnte Google-Nutzer kommt direkt von MySpace - hätte das Friend-ship-Network eine eigene Suchmaschine etabliert oder selbst Net-Advertising gestartet, wäre das zur massiven Bedrohung für das durch Online-Werbung finanzierte Google-Geschäftsmodell geworden.

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