Hier stehen Tür und Tor offen: Die Hälfte der WLAN-Netzwerke ist unverschlüsselt!

Viele drahtlose Netzwerke stehen offen wie Scheunentore! Von 4.000 WLAN-Zugriffspunkten in Münschen sind 2.000 nicht verschlüsselt, wie eine Studie des Computermagazins "PC Professionell" ergibt. Die Ergebnisse ließen sich außerdem auf andere Städte übertragen.

Auch interne Funknetze von Rechtsanwaltskanzleien, Arztpraxen oder Firmen seien oft unzureichend geschützt. Damit könnten Datendiebe leicht an vertrauliche Informationen gelangen oder strafbare Informationen ins Netz einstellen, ohne selbst identifiziert werden zu können, warnte die Zeitschrift.

Der überwiegende Teil der verschlüsselten Zugänge sei mit der veralteten WEP-Codierung verschlüsselt, die sich innerhalb von wenigen Minuten knacken ließe, sagte ein Mitarbeiter von "PC Professionell". Nur knapp sieben Prozent seien mit der sichereren WPA-Mehode verschlüsselt, die seit rund einem Jahr auf dem Markt ist. Dabei sei die Verschlüsselung der Datenübertragung eigentlich kein Problem: Das in die Geräte eingebaute Sicherheitssystem müsse lediglich aktiviert werden. Problematisch sei, dass die Geräte auch mit deaktivierter Verschlüsselung funktionierten, sagte der Experte.

Studie im Flugzeug
Für die Stichprobe waren von einem Cessna-Flugzeug aus die Zugangspunkte drahtloser Netzwerke in München gesucht und analysiert worden. Dabei ließen sich nur die WLAN an Fenstern oder in oberen Etagen finden. Geräte im Gebäudeinneren oder in unteren Etagen waren kaum messbar. Experten hatten bereits in der Vergangenheit wiederholt auf mangelnde Sicherheitsvorkehrungen bei der drahtlosen Datenübertragung zwischen Computern oder mit dem Internet hingewiesen, die bei Unternehmen und Privatleuten derzeit auf dem Vormarsch ist. (apa/red)