Hackerattacken in Österreich noch selten:
Drei von 1.000 Systemen sind virenbefallen

Microsoft hat am Donnerstag die aktuellste Bilanz des erbitterten Kampfes gegen Viren im neuesten "Security Intelligence Report" (SIR) präsentiert. Der Software-Riese durchforstete für den SIR von Juni bis Dezember 2010 insgesamt 600 Millionen Computer in 117 Ländern: Weltweit sind neun von tausend Systemen von Viren befallen, in Österreich sind es drei von tausend.

Die Studie belegt überdies, dass sechs der zehn am stärksten gewachsenen Schadprogrammgruppen zu den Kategorien "Rogue-Software" (gefälschte Sicherheitssoftware) und "Adware" (zeigt zusätzlich zur eigentlichen Funktion auch Werbung) zählen. Die Zahl der Adware-Installationen stieg vom zweiten zum vierten Quartal 2010 um 70 Prozent.

17,5 Prozent aller infizierten PC in Österreich sind derzeit vom "Backdoor"-Wurm Win32/IRCbot befallen, 16,2 Prozent mit dem Virus "JS/Pornpop" und 6,9 Prozent mit "Win32/Renos". Der berühmt-berüchtigte "Conficker"-Trojaner rangiert mit 4,2 Prozent immer noch auf Platz fünf. Obwohl Österreich mit Ländern wie Korea, Spanien, der Türkei, Taiwan oder Brasilien, wo die Anfälligkeit für Virenbefall weltweit am höchsten ist, nicht zu vergleichen sei, warnte Gerhard Göschl, Sicherheitschef von Microsoft Österreich, vor Leichtsinnigkeiten: "Die 'bösen Jungs' beginnen auch in Österreich Fuß zu fassen, wir sind keine Insel der Seligen mehr."

Soziale Netzwerke im Visier
Zu immer beliebteren Angriffsflächen für Hacker entwickeln sich auch Soziale Netzwerke und Online-Spielewebsites: Mit Phishing-Attacken wird versucht, an Passwörter und persönliche Daten der Nutzer zu gelangen. Freunde und Kollegen werden dabei als vermeintliche Absender "missbraucht". Wie gut das zu funktionieren scheint, belegen die Zahlen: Phishing-Angriffe auf Soziale Netzwerke sind im zweiten Halbjahr 2010 weltweit um 918 Prozent gestiegen. Doch laut Göschl sind die "wirklich schwerwiegenden Bedrohungen" durch Würmer und Trojaner "leicht abnehmend". (apa/red)