Hacker-Angriff auf das Außenministerium:
Computer-Spione durchbrechen "Firewall"

Anfang September sind Computer des österreichischen Außenministeriums von Hackern attackiert worden. Ein Sprecher des Außenministeriums bestätigte gegenüber der APA einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "Die Presse". Das Blatt schrieb außerdem unter Berufung auf Experten, dass offenbar China hinter dem Angriff stecke.

In diplomatischen Kreisen hieß es, derartige Hackerangriffe seien ein "Phänomen der Zeit". In der Vergangenheit habe es mehrere Attacken auf europäische Regierungsstellen gegeben, unter anderem auf die Schweiz. Mit dem Schweizer Geheimdienst gebe es in diesem Fall eine enge Kooperation.

Im Außenamt wurde berichtet, die Attacke sei auf den Server des Ministeriums erfolgt. Hacker hätten die sogenannte "Firewall" durchbrochen. Dabei sei Alarm ausgelöst worden. Man habe rechtzeitig verhindern können, dass Daten nach außen gingen. "Seit einem Jahr greifen Hacker gezielt Außenministerien in Europa an", erklärte ein anderer Beamte. Man habe die Funktionsweise gekannt, mit der sich die Trojaner in das Netzwerk einschleichen, und sei vorbereitet gewesen.

Das Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) betonte, man sei als Nachrichtendienst immer dann involviert, wenn "die kritische Infrastruktur oder die Regierung durch Hackerangriffe betroffen sind". Zu konkreten Fällen sage man nichts.

Dass die Urheber des Hackerangriffs in China zu suchen seien, sei "ein naheliegender Verdacht". Beweisen könne man es aber nicht, hieß es laut "Presse" aus Kreisen des BVT.