Großrazzia: Deutschland sucht die Computerhacker

Bei der bisher größten Razzia gegen Computerhacker in Deutschland hat die Polizei mehr als 130 Privat- und Büroräume in 15 Bundesländern durchsucht. Die insgesamt 126 Beschuldigten sollen als deutsche Mitglieder des Internetforums "Liquid FXP" eine Art Tauschbörse für Raubkopien von aktueller Software, Spielen, Filmen und Musik betrieben haben, wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte. Die federführende Staatsanwaltschaft Köln ermittle wegen des Verdachts der Computersabotage, Datenveränderung und anderer Straftaten.

Nach Erkenntnissen der Ermittler gehörten dem Forum insgesamt 476 Mitglieder aus 33 Staaten an. Sie hätten sich in einer streng hierarchischen Gliederung arbeitsteilig am illegalen Eindringen in fremde Server und dem Kopieren der Software beteiligt.

Die Forumsmitglieder stellten laut BKA Sicherheitslücken bei weltweit 11.820 Servern fest. Die Beschuldigten hätten diese gehackt und anschließend eigene Server installiert, um dort insgesamt mehr als 2.500 Raubkopien für alle Mitglieder zugänglich zu machen. In Deutschland sei auf diese Weise in insgesamt 619 Server von 344 verschiedenen Firmen und Institutionen eingedrungen worden.

Den Hackern auf die Schliche kamen Polizei und Staatsanwaltschaft bei Ermittlungen wegen des Verdachts der Kreditkartenfälschung.

(apa/red)