Großes Pläne: Österreich soll Breitband-Internet-Europameister werden!

Österreich müsse zum Breitband-Internet-Europameister gemacht werden, meint die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Allerdings fehle dafür "eine Stelle, die Initiativen bundesweit koordiniert". Daher sei eine "umfassende Breitbandstrategie" und "mehr Fördermittel" notwendig. Weiters sollte die Regierung einen "Breitbandbeauftragten" einsetzen, forderte der stellvertretende WKÖ-Generalsekretär Reinhold Mitterlehner anlässlich des Breitband Info-Tages der WKÖ-Bundessparte Information und Consulting.

Die Koordinationsdrehscheibe sollte entweder im Infrastrukturministerium oder im Bundeskanzleramt angesiedelt werden, meint Mitterlehner. Die Förderungen sollten außerdem nicht "auf Zeit" vergeben werden, sondern es sollten Modelle entwickelt werden, die auf Breitband-Internet-Durchdringung abstellen.

Das Infrastrukturministerium hat kürzlich einen Breitband-Internet-Ausbauplan vorgestellt, wonach im Sommer mit der operativen Umsetzung des Breitbandausbaues begonnen werden soll. Dafür stehen derzeit 10 Mio. Euro aus Budgetmitteln von Bundesseite zur Verfügung. Von den Ländern und der EU sollen nochmals je 10 Mio. Euro kommen. Die Förderung erfolgt in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen über eine Laufzeit von zwei Jahren.

Südkorea gilt als "Internet-Weltmeister"
Dieses Fördermodell sei "ein großer Schritt in die richtige Richtung", bemerkte der Obmann der WKÖ-Sparte Information und Consulting, Hans-Jürgen Pollirer. Die Rundfunk- und Telekomregulierungsbehörde RTR gehe von einem Fördermittelbedarf von 50 bis 100 Mio. Euro für eine ausreichende Breitbandabdeckung in Österreich aus, die Telekom Austria spreche sogar von 500 Mio. Euro.

Als Förder-Vorbilder nennt Pollirer die USA und Südkorea. Der US-Senat und Präsident Bush hätten kürzlich eine Verlängerung der Steuerbefreiung von Breitbandanschlüssen beschlossen, 40 Prozent der US-amerikanischen Internetbenutzer bzw. 48 Mio. Menschen hätten einen Breitbandzugang. Südkorea sei hingegen dank gezielter Förderungen für Geräte, Anschlüsse und Dienste zum "Breitband-Weltmeister" aufgerückt, mehr als 60 Prozent aller Internet-Anschlüsse seien breitbandig. (apa/red)