Google plant das JPEG-Format abzulösen:
Sparsames "WebP" soll Netz beschleunigen

Bilder sind im Internet häufig eine Spaßbremse. Sie sind maßgeblich für die Verlangsamung des Seitenaufbaus verantwortlich, weil fast zwei Drittel der genutzten Bandbreite auf sie entfallen. Suchriese Google hat nun eine naheliegende Lösung für dieses Problem vorgestellt: Mit einem neuen Bildformat, das über eine höhere Kompression verfügt, sollen die Ladezeiten von Seiten erheblich beschleunigt werden.

"WebP" - so der Name des präsentierten Eigenentwicklung - verfügt über vielversprechende Ansätze, die gängigen und antiquierten Bildformate im Internet auszustechen. Bei einem Test mit 1.000.000 zufällig im Internet gewählten Bilder benötigte das neue Format im Schnitt 39 Prozent weniger Speicherplatz. Und das bei annähernd gleichbleibender Qualität. Wie bei JPEG ist aber auch "WebP" aufgrund der Kompression verlustbehaftet.

Alle Browser an Bord?
Das Web wirklich verändern kann ein Grafikformat freilich nur, wenn es auch von Browsern unterstützt wird. Google arbeitet bereits an einer Umsetzung für WebKit und somit Chrome, verliert aber kein Wort über andere Browseranbieter wie Mozilla oder Opera. Bei Microsofts Internet Explorer stehen die Chancen auf eine baldige Unterstützung wohl schlecht. Denn der IE9 wird mit "JPEG XR" eine andere Grafikformat-Alternative unterstützen.

Ähnlich wie WebP verspricht JPEG XR bei gleicher Bildqualität eine deutlich höhere Kompression insbesondere bei Fotos. Das von Microsoft ursprünglich als Windows Media Photo entwickelte Format liefert bei vergleichbarer Qualität Bilddateien, die um bis zu 50 Prozent kleiner sind als mit herkömmlicher JPEG-Kompression. JPEG XR nutzt zwar patentierte Technologien, ist aber unter der Microsoft Community Promise frei nutzbar. (red)

Beispiele zum Qualitätsvergleich:
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