Gefahr E-Mail: Wie die Abzocke abläuft. PLUS: So schützen Sie sich vor Betrügern!

Schlimmer geht's nimmer - hätte man vor ein paar Monaten meinen können, als die Müllflut in den Mailboxen überhand nahm. Laut einer EU-Studie waren im Jahresschnitt 2004 bis zu drei Viertel aller E-Mails Spam, und die Attacken der Mailbetrüger wurden immer frecher und gefinkelter.

Aber, da sind sich Experten einig: Der Gipfel ist noch nicht erreicht. Zwar scheint das tägliche Spamaufkommen zu sinken - doch dieser Schein trügt. Weil die Spamfilter der Provider stetig besser werden, dringt viel Werbemüll rund um Angebote für Penisverlängerung und günstige Kredite nicht mehr bis zum Adressaten vor. In Wahrheit steigt jedoch der Spam-Anteil am Mailverkehr weiter und wird laut Expertenschätzungen im Laufe des Jahres 2005 unglaubliche 85 % erreichen.

E-Mail vor dem Aus?
Schon ist vom drohenden Ende der E-Mail-Kommunikation die Rede. In einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Fittkau & Maaß zeigten sich bereits knapp 50 % der deutschsprachigen Internetuser durch Spam in ihrer E-Mail-Nutzung stark beeinträchtigt. Hinzu kommt der beträchtliche wirtschaftliche Schaden durch Spam. Der Mailmüll kostet die Weltwirtschaft laut aktueller Studie von Ferris Research jährlich 50 Mrd. Dollar.

Millionengeschäft Spam
Zwar wird gegen ausgewiesene Spammer immer häufiger auch gerichtlich vorgegangen, doch Spammen bleibt ein höchst lukratives Geschäft. Bestes Beispiel: der "E-Mail-Unternehmer" Jeremy Jaynes aus North Carolina, der mit Spamaktivitäten ein Vermögen von 24 Mio. Dollar angehäuft hat.

Neue Tarntricks der Spammer
Da mittlerweile fast alle Provider und viele Webnutzer über Spamfilter verfügen, setzen Spamsender immer ausgefeiltere Methoden ein, um die automatischen Schutzprogramme zu überlisten:

  • Pseudotext: Viele Schlüsselwort-Filter lassen sich aushebeln, indem anstelle von Buchstaben Sonderzeichen verwendet werden - z. B. Vi@gr@ oder KRED1T.
  • Grafiken: Etliche Spammails bestehen nur noch aus einer Grafik und können so jeden Wortfilter ungehindert passieren.
  • Gefälschtes Alias: Sender täuschen vor, dass Nachrichten von vertrauenswürdigen Quellen stammen, beispielsweise Administrator von Hotmail oder der Webmaster des Providers.

Neue Gefahr Phishing
In den letzten Monaten kommt eine neue Form des E-Mail-Betrugs etliche Internetuser teuer zu stehen: das so genannte Phishing (eine Wortkombination aus "Passwort" und "Fishing"). Dabei handelt es sich um Passwortklau per E-Mail - man erhält eine elektronische Nachricht in täuschend echtem Look einer bekannten Firma (etwa einer Bank, eines Kreditkartenunternehmens oder eines Onlineshops), in der man aufgefordert wird, beispielsweise "wegen einer internen Datenpanne" seine Kontodaten auf einer Website oder per E-Mail bekannt zu geben.

So schützen Sie sich richtig
Generell gilt: Spammails nicht öffnen, auf keinen Fall beantworten oder darin enthaltene Links anklicken. Außerdem empfiehlt sich die Installation einer Antispam-Software. Die neuesten Programme können bei guter Wartung über 90 % allen Werbemülls entfernen. Die "false positive"-Rate beträgt dabei etwa 0,001 Prozent. Das heißt, dass nur noch eine von 1.000 E-Mails fälschlicherweise als Spam aussortiert wird. Das macht den täglichen Umgang mit Ihrer Cyberpost wieder nervenschonender. Sie sparen Zeit, Ressourcen und Geld.

Die ganze Story lesen Sie in E-MEDIA 7/2005!