Gefährliche Computer-Viren der vergangenen Jahre

Computer-Viren und -würmer sorgen weltweit immer wieder für Aufsehen. Sie können ganze Rechner lahm legen und so Chaos und Milliardenschäden anrichten. Mehr als 60.000 Viren sind bisher identifiziert worden, monatlich werden etwa 400 neue Computer-Parasiten von Hackern und Saboteuren kreiert. Eine Auswahl folgenschwere Virus- und Wurminfektionen der vergangenen Jahre:

März 1999: Der Wurm "Melissa" verbreitet sich weltweit mit extrem hoher Geschwindigkeit und befällt bereits am Tag seines Erscheinens Zehntausende Computer. Er pflanzt sich per elektronischer Post im Schneeballsystem fort und lässt die befallenen Rechner unter der Last eingehender E-Mails zusammenbrechen. Betroffene Unternehmen sind unter anderen Microsoft und Boeing.

April 1999: Das CHI-Virus (auch "Tschernobyl" genannt) sorgt bei Millionen Menschen für Aufregung. Der aus Taiwan stammende Parasit verbreitet sich vor allem in Asien und richtet Millionenschäden an. Allein in China sind mehr als 200.000 PCs betroffen. Auch der Computerriese IBM ist Opfer der Attacke.

Mai 2000: Mit rasanter Geschwindigkeit verbreitet sich der virtuelle Wurm "I love you" über das E-Mail-Programm Outlook und richtet vor allem in großen Unternehmens-Netzwerken Milliardenschäden an. Das Virus mit der Betreff-Zeile "I love you" hatte lawinenartig die Postfächer von Millionen Internet-Nutzern heimgesucht und die Netzwerke völlig überlastet. Zahlreiche Varianten entstehen in der Folge. US-Experten sprechen vom bösartigsten Virus der Computergeschichte. Schöpfer war ein Student von den Philippinen.

Juli/August 2001: Der Computer-Wurm "Code Red" kriecht durch das Internet und infiziert weltweit Hunderttausende Internet-Rechner. Die erste Attacke des Wurms richtet sich gegen das Web-Angebot der US- Regierung. Er sollte sich in den Computern einnisten, vermehren und dann zu einem bestimmten Zeitpunkt von dort aus die Webseiten des Weißen Hauses unter einer Datenflut zusammenbrechen lassen. Techniker können den Angriff jedoch verhindern. Die Unternehmen müssen einen Milliardenbetrag ausgeben, um sich gegen den Virenbefall zu schützen.

September 2001: Das neuartige Virus "Nimda" rast durch das Internet und verursacht Schäden von einer halben Milliarde US-Dollar. Die äußerst gefährliche Mischung aus Computervirus und Internet-Wurm greift größere Server und Personal Computer an, die mit "Outlook Express" und dem "Internet Explorer" von Microsoft arbeiten. "Nimda" reißt Lücken in das Sicherheitssystem und macht den PC so von außen zugänglich. Sowohl Microsoft selbst als auch die Deutsche Bank sollen zu den Opfern des Virus zählen.

Jänner 2003: Ein gefährlicher Computer-Wurm mit dem Namen "W32/SQLSlammer" legt das Internet weltweit für mehrere Stunden nahezu lahm, indem er eine Sicherheitslücke im SQL-Datenbankserver von Microsoft nutzt. Die Software schickt so viele unerwünschte Daten über das Netz, dass die Leitungen gleichermaßen in allen Teilen der Welt unter der Überlastung zusammenbrechen.

August 2003: Der Computer-Wurm "Lovesan", auch "Blaster" genannt, befällt weltweit innerhalb von nur rund 24 Stunden nach vorsichtigen Schätzungen 120 000 bis 150.000 Windows-Computer. Der vermutlich von einem 18-jährigen US-Schüler kreierte Wurm nutzt eine Schwachstelle in den Microsoft-Betriebssystemen Windows NT, 2000, 2003 und XP aus, nistet sich ein und verbreitet sich dann selbstständig über das Internet. Vorwiegend betroffen sind Privatanwender. Daten werden zunächst nicht zerstört, der Wurm kann aber zu Rechnerabstürzen führen und öffnet den Computer für Angriffe von Außen.

August 2003: Der E-Mail-Wurm "Sobig.F" - voraussichtlich über eine Porno-Newsgroup in Umlauf gebracht - stellt einen Geschwindigkeitsrekord auf. In seiner rasanten Verbreitung übertrifft er nach Einschätzung von Experten bislang bekannte Schädlinge um das Zehnfache. "Sobig.F" verbreitet sich über E-Mail und soll weltweit Hunderttausende Rechner befallen haben.

(apa/red)