Franzosen gegen Musik-Piraterie: Abkom- men zwischen Providern und Plattenfirmen

Französische Net-Provider und Plattenfirmen wollen gemeinsam gegen Musik-Piraterie vorgehen. Sie haben jetzt einen Vertrag unterzeichnet, der sie dazu verpflichtet. Im Rahmen der gemeinsamen Aktionen werden Userinnen und User, die illegal Musik downloaden, zuerst vorgewarnt und dann aus dem Netz genommen. Um auch eine Alternative zu illegalen Downloads geben zu können, werden französische Musikfirmen die Zahl der legal downloadbaren Online-Tracks erhöhen. Bis zum Ende des Jahres sollen die bereits erhältlichen 300.000 Titel auf 600.000 verdoppelt werden.

Die Initiative für dieses Abkommen kam von der französischen Regierung und wurde von den Net-Providern Free, Noos, Club Internet, Wanadoo and Tiscali France unterzeichnet. In der Charter wird ein Vorgehen festgeschrieben, wo es um deeskalierende Maßnahmen geht, um "ein Ende der illegalen Downloads von Pop-Musik zu erreichen". Online-Musik-Provider haben sich auch verpflichtet, Copyright-geschützte Titel unverzüglich aus dem Netz zu nehmen, falls Abonnenten diese online stellen. Auf Anfrage müssen Informationen über diese Personen auch an Dritte weitergereicht werden.

Zusätzlich sieht sich die französische Regierung jetzt gezwungen, eine nationale Gesetzgebung zu implementieren, die die vorgeschriebenen EU-Copyright-Richtlinien umsetzt. Alle Mitgliedstaaten sollten diese Verordnungen bereits seit Dezember 2003 umgesetzt haben. Bis dato haben sich jedoch erst zwei an diese Deadline gehalten. In Großbritannien wurden die Verordnungen im Oktober 2003 in die Gesetzgebung aufgenommen. Diese EU-Direktive verbietet jegliche Versuche und die Anwendung von Technologien, die Copyright-Kontrollen umgehen. (pte/red)