FORMAT: Der Web-2.0-Hype und die Frage:
"Ist der Internetauftritt noch UP-TO-DATE?"

Der Web-2.0-Hype lässt Firmen wieder über ihren Online-Auftritt nachdenken. Sie kann der wichtigste Vertriebskanal sein, die digitale Visitenkarte eines Unternehmens oder eine Recruiting-Plattform - die Funktionen, die eine Website erfüllen kann, sind so unterschiedlich wie die Unternehmen dahinter. Nur eine Gemeinsamkeit gibt es von der kleinen Arztpraxis bis zum börsennotierten Weltkonzern: Ohne Website läuft nichts.

Die Repräsentanz im Internet wird immer mehr zur ersten Anlaufstelle für Kunden - und solche, die es werden könnten. Kunden sind allerdings ungeduldig und gnadenlos. "Eine Website hat vielleicht fünf Sekunden Zeit, den Benutzer zu überzeugen, dass er hier das richtige Angebot findet", sagt Alexander Lovrek vom Website-Anbieter itellico.

Web 2.0 im Vormarsch
Die Experten in Sachen Benutzerfreundlichkeit von der Firma Usecon sehen derzeit gute Konjunktur für die Nachfrage nach Websites und damit auch für die Website-Bauer. "Unternehmen machen sich wieder vermehrt Gedanken zum Thema Web", sagt Usability-Forscher Manfred Tscheligi. Phänomene wie Blogs, Video und mehr Interaktion mit dem Kunden sind nicht neu und bei "größeren Websites praktisch immanent", sagt Rainer Friedl von den diamond:dogs. Gerade im Tourismus lädt das unmittelbare Feedback der Gäste eine Site "viel emotionaler auf als jeder Hochglanzprospekt", sagt er. Mit Feedback und Kritik muss der Site-Betreiber dann aber auch umgehen können. "Web-2.0-Instrumente sollten wohlüberlegt eingesetzt werden und wirklich nur dort, wo es Sinn macht", sagt Niko Alm von der Agentur super-fi.com.

Wer besucht die Seite?
Dass Projekte scheitern, sich verzögern oder nicht ihr Ziel erreichen, liegt mitunter in einer falschen Einschätzung der Zielgruppe (wer besucht die Seite?), den falschen Gewichtungen (in großen Firmen will jede Abteilung auf der Startseite vertreten sein) oder schlichtweg an der Schaffung des Contents. Es reicht nicht, Verkaufsfolder online zu stellen. Reiter formuliert einen plakativen Vergleich: "Websites wurden früher wie Bücher gemacht. Heute sind es eher Zeitschriften. Ein Design, das permanent neu mit Leben gefüllt werden muss."

"Content-Management-System"
"Die Unternehmen wissen, wie wichtig Aktualität ist. Die Wartung und Betreuung der Site im Haus selbst zu machen ist ein klarer Trend", sagt Jörg Spreitzer von Ogilvy Interactive. "Es muss einen Verantwortlichen geben, ob der in der Marketing-, PR-oder Technik-Abteilung angesiedelt ist, richtet sich nach der Firmenstruktur." Voraussetzung für die Betreuung der Inhalte im Haus ist ein sogenanntes Content-Management-System (CMS), "ohne das heute eigentlich nicht einmal mehr ein kleines Projekt auskommt", sagt Helmut Prochart von der Agentur sitedefinition, einem Spezialisten für solche CMS-Programme.

Relevanz bei laufenden Kosten
Die Branche hat sich konsolidiert und wird von ein paar Dutzend spezialisierten Firmen dominiert. Die Bandbreite für die Beratung und Erstellung eines Auftritts mit angeschlossenem CMS ab 5.000 Euro aufwärts, mittelgroße Projekte sind zwischen 10.000 und 60.000 Euro angesiedelt. Wirklich relevant in der Kostenbetrachtung sind aber nicht die Initialkosten für das Aufsetzen des Projekts, sondern das Budget für die laufende Betreuung.

Information, Service und Markenwelt
Abseits der Kosten beginnt für den Auftraggeber die echte Arbeit, wenn die Website online ist, permanent Inhalte gefunden werden müssen und mit den Kunden kommuniziert wird - und hier gilt es, permanent die "klassische Dreiteilung zwischen Information, Service und Markenwelt zu erfüllen", sagt Spreitzer. Und diese Welt spielt sich in 1.024 x 768 Bildpunkten und 5 Sekunden ab.

Die ganze Story finden Sie im aktuellen FORMAT