File-Sharing: 64 Prozent aller US-Haushalte tun es

File-Sharing ist längst nicht mehr nur einer kleinen Minderheit von PC-Usern vorbehalten, sondern - zumindest in den USA - zu einem regelrechten Massenphänomen geworden. Nach einer Untersuchung der im Bundesstaat New York beheimateten NPD Group haben 64 Prozent aller Haushalte, in denen sich PCs mit Internet-Anschluss befinden, digitale Musikdateien auf ihren Rechnern.

Von diesen können wiederum fast zwei Drittel auf File-Sharing zurückgeführt werden und entstammen Quellen wie etwa der Tauschbörse KaZaA oder WinMX.

56 % Heavy User
Von den Besitzern digitaler Musikdateien können 56 Prozent mit Fug und Recht zur Gruppe der Heavy User gezählt werden. Sie haben nämlich über 50 Files auf ihre Rechner geladen. Die kleine, aber beachtliche Zahl von acht Prozent hat sogar mehr als 1.000 Musikdateien auf ihren Computern. File-Sharing führt dabei als Ursprungsquelle dieser Musiksammlungen ganz überlegen, der Rest hat sich die begehrten Musikstücke von CDs förmlich heruntergerissen. Bei den P2P-Services liegt KaZaA mit 21 Prozent voran, WinMX wird etwa von fünf Prozent der User verwendet. Besonders förderlich für die Verbreitung digitaler Musikfiles ist das Aufkommen der Breitbandanschlüsse. Mehr als die Hälfte aller Dateien befinden sich in Haushalten, die über einen Highspeed-Internetanschluss verfügen.

File-Sharing auch im Büro
Aber nicht nur in Haushalten ist File-Sharing auf dem Vormarsch, auch in Büros ist der digitale Handel mit Musikdateien inzwischen äußerst beliebt. Nach einer im Juli publizierten Untersuchung von AssetMetrix haben sich bei über drei Viertel aller untersuchten Unternehmen File-Sharing-Applikationen auf den PCs gefunden. Bei einem Unternehmen mit mehr als 500 Rechnern könne praktisch mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass irgendwo ein P2P-Programm läuft, so AssetMetrix.

Chance für Musikindustrie
Die massenhafte Verbreitung von Filesharing sieht die NPD Group auch als Chance für die Musikindustrie. "Das zeigt, dass sich Millionen von Konsumenten an digitale Musik gewöhnt haben. Die Herausforderung für die Musikindustrie ist es nun, die richtige Kombination von Features und Preisgestaltung zu finden, um aus diesem Konsumentenverhalten auch bare Münze zu machen", sagte NPD-Manager Russ Crupnick. (pte/red)

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