Ferrero vs. Fischer: Websites der Präsidenten-Kandidaten

Das Rennen um die Nachfolge von Bundespräsident Thomas Klestil nimmt immer konkretere Züge an. Mit Heinz Fischer, Benita Ferrero-Waldner und Sex-Hotline-Betreiber Wolfgang Pöltl stellen sich dem Wähler bis dato drei Kandidaten zur Verfügung. Doch der Wahlkampf erfolgt schon lange nicht mehr ausschließlich auf Österreichs Straßen oder im TV. Das Internet erreicht einen immer höheren Stellenwert auf der Jagd nach Wählerstimmen. Dort präsentieren sich die Kandidaten auch einmal von ihrer privaten Seite.

Die SPÖ schickt mit Heinz Fischer ihr heißestes Eisen ins Rennen. Auf seinem Weg in die Hofburg bekam er dabei unter der Adresse www.heinzfischer.at eine übersichtliche und informative Homepage zur Seite gestellt.

Abseits von jeglichen Parteifarben präsentiert sich der Universitätsprofessor auf seiner, in neutralem ocker gehaltenen, Website in Wort und Bild. O-Töne und eine Bildergallerie sind auf der Homepage ebenso vertreten wie ein exklusives Interview zu seiner Kandidatur. Natürlich nicht wegzudenken: Der Lebenslauf des gebürtigen Steirers.

Ferrero-Waldner zieht nach
Auch Außenministerin Benita Ferrero-Waldner präsentiert sich der weltweiten Internet-Gemeinschaft. Auf www.benita-ferrero-waldner.at erfährt der interessierte User einiges über den Menschen Benita Ferrero-Waldner, über den Werdegang, politische Aktivitäten und humanitäres Engagement. Im ausführlichen Fotobereich ist die Kandidatin mit zahlreichen Prominenten aus aller Welt zu sehen.

Aktuelle Presseaussendungen sind ebenso verfügbar wie Interviews und die wichtigsten Termine. Ein Highlight versteckt sich hinter der Option "Weblog": Als erste Spitzenpolitikerin präsentiert Benita Ferrero-Waldner ihr persönliches Tagebuch exklusiv im Web!

Sex-Hotline-Betreiber will in die Hofburg
Volksnah und als harter Kritiker der Regierung tritt Wolfgang Pöltl im Internet auf. Der Unternehmer und Betreiber einer Sex-Hotline präsentiert sich bereits seit März 2003 als Bundespräsidentschaftskandidat im Netz. Pöltl sicherte sich dazu in weiser Voraussicht die vielsagende Internet-Domain www.bundespraesidentenwahl.at .

Dort einmal angekommen begrüßt Pöltl, untermalt durch die Bundeshymne, den User bereits mit erhobenem Daumen. Umfragen, Interviews und Fakten zur Bundespräsidenten-wahl per se werden ebenso angeboten wie der Lebenslauf des umtriebigen Unternehmers. Während das Bildarchiv mit vier Bildern etwas schlicht ausfällt, kann die Option "Wahlkampf-TV" multimedial überzeugen. Hier gibt's unter anderem Pöltls Auftritt in der Talk-Show "Vera" zu sehen.

Weniger Beifall dürfte Pöltl mit seinem Einfall ernten, den Text der bereits im Jahre 1920 verwendeten Bundeshymne der Ersten Republik auf seiner Homepage zu inkludieren: "Deutsche Arbeit, ernst und ehrlich \ deutsche Liebe, zart und weich \ Vaterland, wie bist du herrlich \ Gott mit dir, mein Österreich", heißt es dort mißverständlich. Ebenso gestrig und veraltet gestalten sich die einleitenden Worte der Website, die dem potentiellen Wähler weismachen wollen, dass es "bisher gibt es keinen Gegenbewerber, keinen Gegenkandidaten" gäbe. Ein bißchen mehr Sorgfalt bei der Pflege der Homepage wäre wünschenswert.

Die Qual der Wahl
Das Internet eröffnet Wählern eine neue Perspektive in das Leben und Wirken der Kandidaten. Machen Sie sich ein Bild: Einen kurzen Blick sind die Websites der Hoffnungsträger auf jeden Fall wert. Auf networld.at können Sie schon heute Ihre virtuelle Stimme für "Ihren" Kandidaten abgeben - Machen Sie mit!

(red)

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