Expansion: OneTwoSold will in Deutschland durchstarten

Das seit vier Jahren tätige österreichische Online-Auktionshaus OneTwoSold, ein Schwesterunternehmen des Wiener Dorotheums, will in Deutschland durchstarten. Über ein Joint Venture mit einem deutschen Medienunternehmen, das im Printbereich tätig ist, wolle man den deutschen Markt ab März 2004 bearbeiten und in München ein Büro eröffnen, kündigte OneTwoSold-Geschäftsführer Franz Karner an. Ein Abschluss der Verhandlungen mit dem Medienpartner, den Karner nicht nennen wollte, werde "in den nächsten Tagen" erwartet.

2003 hat das Auktionshaus den Transaktionsumsatz von 33 auf 55 Mio. Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBIT), das bereits 2002 leicht positiv gewesen war, erhöhte sich 2003 auf "mehrere hunderttausend Euro", berichtete Karner.

Die Zuwächse führt Karner auf das zunehmende Bedürfnis der Konsumenten zurück, nicht mehr benötigte Gegenstände nicht einfach wegzuwerfen, sondern via Internet zu verkaufen. Auch die Wirtschaftsflaute und der Spartrend hätten sich positiv auf die Online-Auktionsumsätze ausgewirkt. Allein zwischen Weihnachten und Silvester hätten 12.500 Artikel im Wert von einer halben Mio. Euro online ihren Besitzer gewechselt.

Heuer soll der Transaktionsumsatz erneut um 30 Prozent gesteigert werden. Auch das Potenzial von Internet-Auktionären in Österreich könnte durch die zunehmende Internet-Durchdringung - auch mit Breitband-Internet - heuer von derzeit 900.000 Usern um weitere 30 Prozent steigen, schätzt Karner.

Konkurrenzkampf gegen Ebay in Deutschland
In Deutschland, wo OneTwoSold bisher nur mit einer Homepage mit österreichischen Produkten vertreten war, legt sich OneTwoSold mit dem weltweit größten Internet-Anbieter und dortigen "Monopolisten" Ebay an. Bereits jetzt verzeichne man in Österreich pro Tag "ein paar hundert Anmeldungen" aus Deutschland, berichtete Karner.

Bis Ende 2004 wolle OneTwoSold in Deutschland mehr Produkte und User haben als in Österreich. Hier zu Lande sind bei OneTwoSold laufend rund 70.000 bis 100.000 Produkte (davon etwa 20 Prozent Neuware) eingestellt, von den 270.000 registrierten Usern sind etwa 190.000 pro Monat aktiv.

Web-Aktion jetzt auch im Dorotheum
Ab Juni plant OneTwoSold außerdem ein Service für im Internet-unversierte Kunden. Vorerst in acht österreichweiten Dorotheum-Filialen soll es künftig einen OneTwoSold-Schalter geben, wo Konsumenten ihre zu versteigernden Objekte abgeben können, berichtete Karner.

Diese Artikel werden dann von OneTwoSold-Mitarbeitern im Internet zum Verkauf angeboten. Auf dieser neuen Off-Line-Schiene erwartet OneTwoSold in den ersten 12 Monaten einen Transaktionsumsatz von 2 bis 3 Mio. Euro. Es sei zu erwarten, dass in diesem Segment vor allem Artikel aus der Unterhaltungselektronik zum Verkauf angeboten würden.

Benachrichtigung per SMS
Weiters sollen die mobilen Services weiter ausgebaut werden, Konsumenten sollen künftig außerdem via SMS-Kurzmitteilung über ein bevorstehendes Auktions-Ende informiert werden. Neuerdings kann von allen österreichischen Handynetzen per SMS bei einer Auktion mitgesteigert werden. Auch die über ein Mail-Center laufende Kundenbetreuung soll bis Ende März von derzeit 10 auf 15 Mitarbeiter aufgestockt werden.

Am beliebtesten bei Internet-Auktionen sind Handys, Digitalkameras, DVD-Player und Computerspiele. Der typische OneTwoSold-Kunde ist 34 Jahre alt, besitzt hohe Internet-Kenntnisse und verdient etwa 1.900 Euro im Monat. 80 Prozent der User sind männlich.

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(apa/red)