EU-Studie zeigt: Schon 51 Prozent der Mails sind Spam!

Eine neue EU-Studie dokumentiert eine alarmierende Entwicklung: Spam wird zum "erfolgreichsten" e-business-Modell. Bereits unglaubliche 51% der verschickten e-Mails sind lästige Spam-Nachrichten. Rund 6 Trillionen Spams wurden 2003 verschickt (= 6.000.000.000.000.000.000 Mails), gegenüber "nur" 3 Trillionen im Jahr 2002. Und, Während der gesamte Mailverkehr eher konservative Wachstumsraten hatte (etwa 40% in zwei Jahren), betrug die Steigerungsrate bei Spams im Zweijahresabstand 1.000% (!!).

Als besonderes Ärgernis registriert die EU-Studie falsche und irreführende Angaben in der Betreffzeile, die Verschleierung des Absenders und das wahllose Versenden auch jugendgefährdender Inhalte an Erwachsene und Jugendliche gleichermaßen.

Laut der US-Handelsbehörde FTC enthalten 22% der Spams falsche Betreffangaben, 42% irreführende Betreffzeilen, die eine persönliche oder geschäftliche Beziehung vorgaukeln, 44% enthalten falsche Absenderangaben, 40% waren als gefälschte Mails zu bewerten. Die FTC erhält über eine eigens eingerichtete Datenbank täglich (!) 130.000 Hinweise auf Spam.

Schaden nur schwer bezifferbar
Während die direkten Spam-Kosten offensichtlich sind (Kosten für entfernen unerwünschter Nachrichten, Leitungs- und Speicherplatzkosten, Konfigurationskosten für Filter und Software), bleiben die indirekten Kosten oft unbeachtet.

Aufgrund der derzeitigen Filtertechniken werden immer öfter legitime Nachtrichten nicht zugestellt (so genannte "falsche positive") oder Mails schlicht nicht gelesen, weil sie wie Spam wirken. In einer Umfrage gaben 25% der Teilnehmer an, dass sie aufgrund der massiven Spam-Zunahme weniger Mails als bisher lesen.

Lukratives Geschäft für "Spammer"
Für die Versender zahlt sich das Geschäft allerdings aus: Ab einer Antwortrate von 0,0001% können Gewinne erzielt werden. Es reicht also, wenn nur einer von einer Million Angeschriebenen reagiert, da beim Versenden praktisch keine Kosten entstehen. Laut US-Forschungsinstitut "Pew Internet" haben immerhin 7% der Internet-Nutzer bereits aufgrund einer Spam-Mail eine Bestellung aufgegeben.

Immer lukrativer wird auch das "Ernten" von Mail-Adressen. Gefördert wird dies unter anderem wenn e-Mails mit allen Empfängeradressen im sichtbaren Adressfeld verschickt werden. So können "Spammer" diese Sammlung gleich weiterverwerten. Die weit verbreitete Unsitte, e-Mails mit allen Empfängern im Header zu verschicken, begünstigt die Weiterverbreitung von Spam. (Red.)

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