EU rüstet sich jetzt gegen Cyberattacken:
Schärferes Durchgreifen bei Schadsoftware

Die EU verschärft ihren Kampf gegen Cyberattacken. Die Kommission stellte ein Maßnahmenpaket vor, das höhere Strafen für die Urheber von Internet-Angriffen und die Hersteller schädlicher Software vorsieht. Zudem soll die Zusammenarbeit der nationalen Behörden verbessert werden.

Darüber hinaus wird der Aufbau eines Systems zur Erfassung und Rückverfolgung von Cyberangriffen gefordert. Kernstück der geplanten Reform ist die Stärkung der Europäischen Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA).

Angriffe auf Informationssysteme sind nach Angaben der Kommission stetig gestiegen, seit die EU 2005 erstmals Regelungen zu Cyberangriffen verabschiedete. Im Frühjahr vergangenen Jahres griff ein Netz infizierter Computer die Systeme staatlicher und privater Organisationen in mehr als 100 Ländern an und verschaffte sich Zugang zu vertraulichen Dokumenten.

"Es ist an der Zeit, unsere Bemühungen gegen die häufig auch vom Organisierten Verbrechen genutzte Cyber-Kriminalität zu verstärken", sagte Innen-Kommissarin Cecilia Malmström. Die Vorschläge seien ein wichtiger Schritt, weil damit Erstellung und Verkauf von Schadsoftware unter Strafe gestellt und die europäische polizeiliche Zusammenarbeit verbessert werde. Bevor sie in Kraft treten, müssen Mitgliedsstaaten und Parlament den Regeln noch zustimmen. (apa/red)