El Kaida benutzt rund 50 Web-Adressen: Terroristen suchen die Öffentlichkeit

Das Terrornetzwerk El Kaida nutzt derzeit 50 verschiedene Internetadressen. Nach Angaben eines US-Terrorismusexperten werden damit Bilder von Enthauptungen und Folterungen verbreitet. Anonymität, einfacher und freier Zugang sowie die Möglichkeit zum schnellen Verschwinden machten das Internet für Terroristen so vorteilhaft, sagte Gabriel Weimann, leitender Wissenschaftler beim "U.S. Institute of Peace"

Nach den Worten von Weimann in der Tageszeitung US Today liegt es in der Psychologie von Terroristen, die Öffentlichkeit zu suchen. Sie würden deshalb in so genannten Chat-Rooms im Internet Anhänger, Sympathisanten und Journalisten mitteilen, wo sie Informationsmaterial oder Videoaufnahmen finden könnten. Nach Enthauptungen oder anderen dramatischen Ereignissen würden Videos oder Mitteilungen der Terroristen innerhalb von Sekunden weltweit im Internet verbreitet.

Lange Organisationsketten
Nach den Worten von Weimann ist es schwierig, den Drahtziehern auf die Spur zu kommen. Beispielsweise könnten Terroristen Einrichtungen wie öffentliche Bibliotheken, Universitätsbibliotheken oder Internet-Cafes als Zugang zum Internet nutzen. Gewöhnlich seien die Schreiber auch wenige Sekunden später verschwunden, nachdem sie ihre Nachrichten im Internet platziert hätten. Außerdem seien diejenigen, die Nachrichten für Terroristen verbreiten, vergleichbar mit Kleindarstellern beim Theater. Die Organisationsketten seien sehr lang und wahrscheinlich wisse niemand, wer das dritte Glied in der Kette sei. (APA/red)