Einstellung des T-Online Internet-Zugangs-
geschäft kam "nicht ganz überraschend"

Die Einstellung des österreichischen Internet-Zugangsgeschäfts von T-Online ist ein weiteres Mosaiksteinchen in der Konzentration auf dem Internetmarkt. Die Tochter der deutschen Telekom hat am 24. Mai das Aus für die österreichischen T-Online-Zugänge verkündet. Für das Überleben eines Internetanbieters sei das private Zugangsgeschäft zu wenig, meint der Generalsekretär des österreichischen Verbands der Internetserviceprovider (ISPA), Kurt Einzinger.

Für Einzinger kommt der Rückzug der T-Online aus Österreich "nicht ganz überraschend". Wirkliches Geld verdienen könnten Internetanbieter nur mit zusätzlichen Dienstleistungen wie Telefonie oder mit Internet-Geschäftskunden. "Mit dem reinen 'Dial-up-Geschäft' verdienen Provider fast gar nichts", sagte Einzinger am Montag zur APA. Geld verdienen Betreiber auch leichter mit Breitband-Internet-Zugängen (ADSL, Kabel). T-Online hatte ADSL nur als Wiederverkäufer von Telekom Austria-Produkten angeboten.

Auf dem österreichischen Internetmarkt hat es laut dem Experten aber bisher nicht so viele Übernahmen und Konkurse gegeben wie ursprünglich erwartet. Vor allem im Bereich der Funktechnologie WLan sei eine Vielzahl von neuen, sehr kleinen Internetprovidern entstanden.

Marktführer bei privaten Internet-Kunden in Österreich ist nach wie vor die Telekom Austria mit "Aon". Namhafte Internetbetreiber sind auch die UTA, Inode, Tiscali, eTel, Nextra, Tele2 sowie Kabelnetzbetreiber wie beispielsweise die UPC Telekabel, die im Internetbereich unter der Marke "Chello" aktiv ist.

Darüber hinaus bieten auch die Mobilfunkbetreiber Mobilkom, T-Mobile, One und tele.ring Internet-Zugänge an. Daneben gibt es auch noch viele größere und kleinere lokal tätige Internetbetreiber - etwa das Vorarlberger Medienhaus von Eugen A. Russ mit "teleport" - sowie eine Reihe von nicht kommerziell tätigen Internetanbietern wie etwa die Universität Wien.