Ein Jahr nach dem verheerenden Angriff:
"Sasser"-Autor kommt im Juli vor Gericht!

Ein Jahr nachdem der Computervirus "Sasser" weltweit Millionen Computer lahm gelegt hat, kommt der Programmierer des Wurms, der 19-Jährige Sven J., vor Gericht. Der junge Mann muss sich wegen Datenveränderung, Computersabotage und Störung öffentlicher Betriebe verantworten, wie das Landgericht Verden in Niedersachsen mitteilte. Der Prozess beginnt am 5. Juli und findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil Sven J. während der der Tatvorbereitung noch keine 18 war.

Im Frühjahr 2004 hatte der Virus weltweit Millionen Computer abstürzen lassen und dabei gewaltige Schäden angerichtet. Die Computerfirma Microsoft war dem Verdächtigen durch eigene Ermittlungen auf die Spur gekommen und hatte die Polizei informiert. Der junge Mann aus dem niedersächsischen Rotenburg legte daraufhin ein Geständnis ab.

Millionenschaden entstanden
In der Anklage geht es nach früheren Informationen um die Würmer NetSky in drei Versionen und Sasser in fünf Versionen. Als Beispiele aus den vielen tausend Schadenfällen hat die Staatsanwaltschaft drei deutsche Städte und eine Rundfunkanstalt ausgewählt. Insgesamt 173 Zeugen werden genannt. 143 Geschädigte hatten sich bei der Staatsanwaltschaft gemeldet. Der ermittelte Schaden betrage 130.000 Euro, aber weil sich viele betroffenen Firmen und Personen nicht gemeldet hätten, gehen die Staatsanwälte von einem Millionenschaden aus.

Bis zu fünf Jahre Haft
Dem 19-Jährigen drohen allein wegen Computersabotage bis zu fünf Jahre Haft. Außerdem können die Geschädigten ihn zivilrechtlich für ihre Verluste durch die kaputten Computer heranziehen.

Sasser nutzer ein Leck aus
"Sasser" nutzte eine Sicherheitslücke in den Betriebssystemen Windows 2000 und Windows XP und infizierte den PC allein durch den Anschluss ans Netz. Ein befallener Rechner startete sich immer wieder selbst, so dass man nicht mit ihm arbeiten konnte. (apa)