Ein Drittel der Jugend "webverseucht":
Aktion soll nun elterliche Prävention fördern

Ein Drittel der Jugend "webverseucht":
Aktion soll nun elterliche Prävention fördern

32 Prozent der Kinder und Jugendlichen hatten schon Kontakt zu Gewalt, rechtsradikalen Inhalten und Pornografie im Internet. 45 Prozent der Minderjährigen haben laut Umfragen aus dem Jahr 2005 beim Chatten schon "unangenehme" Personen - zum Beispiel durch Belästigungen oder Drohungen - kennen gelernt, berichtete Ronald Hechenberger, Geschäftsführer von Saferinternet.at am Mittwoch bei der Präsentation einer neuen ORF-Kampagne.

Ab 7. Oktober sollen Eltern mit TV- und Radio-Spots auf ihre Verantwortung aufmerksam gemacht werden. Eltern zeigen sich hinsichtlich der Internetnutzung ihrer Kinder nämlich zu optimistisch - 55 Prozent glauben, dass ihre Sprösslinge noch nie mit schädlichen oder illegalen Inhalten zu tun hatten, erklärte Hechenberger. Der Kontakt dazu findet laut einer Eurobarometer Studie aus dem Jahr 2006 allerdings in zwölf Prozent der Fälle in den eigenen vier Wänden statt.

Hilfe statt Verbot
Verbote sind immer schwieriger durchzuführen und machen keinen Sinn, meinte der Experte. Stattdessen sei es besser Kinder, beim Internetsurfen zu begleiten und deren Medienkompetenz zu fördern. Für Internet, Handy oder auch Videospiele werden allerdings viel weniger Regeln vereinbart als für das Fernsehen: 46 Prozent der Erziehungsberechtigten haben Vorschriften für den TV-Konsum vereinbart. Für Handy oder Internet gibt es allerdings nur bei 28 Prozent bzw. 19 Prozent Anweisungen.

"Sehen Sie, was Ihr Kind sieht?!"
Mit dieser Frage und Aufforderung will die Kampagne des ORF Eltern auf ihre Verantwortung bei der Mediennutzung hinweisen. Verschiedene Spots zum Thema werden von 7. Oktober bis 6. November in Fernsehen und Radio ausgestrahlt. Die Beiträge sollen dabei auf Gefahren aufmerksam machen, die in Neuen Medien vermehrt auftreten können, sagte der ORF-Jugendschutzbeauftragte Jörg Ruminak. Denn Internet, Handy oder auch Videospiele würden sich Kontrollen oder gesetzlichen Regeln eher entziehen als klassische Medien wie das Fernsehen. Verschiedene Programmpunkte im ORF sollen ebenfalls auf das Thema aufmerksam machen. (apa/red)