eBay schon wieder im Visier von Phishern: Unbekannter knackte Passwort eines Users

Neuer Rekordeinkauf im Internet-Auktionshaus eBay mit geknacktem Passwort: Für 577.000 Euro hat ein Unbekannter im Namen eines eBay-Kunden aus Bergisch Gladbach bei Köln Waren von mehr als 500 Anbietern geordert. Am Dienstag war ein ähnlicher Fall in Iserlohn bekannt geworden, bei dem es um Einkäufe im Wert von 400.000 Euro ging.

Kein finanzieller Schaden
eBay nimmt an, dass die Täter es auf die Daten der Verkäufer abgesehen haben, um ihnen unerwünschte Werbung schicken zu können. Finanzieller Schaden entstehe in der Regel weder den Verkäufern noch den Kunden, deren Passwörter missbraucht wurden, sagte ein eBay-Sprecher. In beiden Fällen ermittelt die Polizei. Experten versuchen auf Grund von Datenspuren im PC herauszufinden, wer sich die Passwörter illegal verschafft und die Waren geordert hat. Das Ausspähen von Daten ist strafbar.

Wirtschaftliche Motive
Fingierte Einkäufe mit geknackten Passwörtern passierten nach eBay-Angaben bisher meist im privaten Bereich, wenn beispielsweise ein Mann aus Rache die Zugangsdaten seiner Ex-Freundin nutzte, um in deren Namen bei Auktionen zu bieten. Diesmal ist man beim Internet-Auktionshaus aber sicher, dass die Täter keine privaten, sondern wirtschaftliche Motive hatten. Bei eBay arbeitet man jetzt daran, auffällige Bieter künftig sofort automatisch zu entdecken. Man müsse sich auf neue Ideen von Computer-Kriminellen immer wieder neu einstellen.

Warnung vor gefakten eBay-Mails
Kunden riet Weber, vor Passwort-Phishern auf der Hut zu sein, die mit scheinbaren eBay-Mails versuchen, eBay-Nutzern ihre Passwörter zu entlocken. Verkäufer sollten unbedingt direkten Kontakt zu den Käufern aufnehmen, bevor sie ihre Waren verschicken, weil die Versandkosten bei fingierten Käufen nicht ersetzt würden. Die sonst üblichen eBay-Gebühren werden vom Verkäufern in solchen Fällen aber nicht verlangt. Auch der Kunde, in dessen Name die Ware geordert wurde, muss nicht zahlen. Die Geschädigten in Iserlohn und Bergisch Gladbach hatten dennoch genug Ärger: Mehr als 1.500 Anbieter hielten sie für die Käufer ihrer Ware und versuchten, Kontakt aufzunehmen. (apa/red)