E-MEDIA: Die Spitzenkandidaten im E-Mail-Test

Das Internet spielt im aktuellen Nationalratswahlkampf eine wesentliche Rolle. E-MEDIA wollte daher wissen, wie ernst es die Spitzenkandidaten der vier großen Partein mit der Beantwortung von E-Mail-Anfragen nehmen. Antwortet Kanzler Schüssel auf eine Bettel-Mail? Hat Gusenbauer einen Job für mich? E-MEDIA hat recherchiert, wie fit die Top-Politiker im Umgang mit der schnellen Kommunikationsform E-Mail sind.

„Schreiben Sie mir eine E-Mail“, lädt Bundeskanzler Wolfgang Schüssel auf der ÖVP-Homepage ein. Okay. Kann er haben. Und mit ihm alle anderen Spitzenkandidaten zur Nationalratswahl 2002. Schade nur, dass man selten eine ordentliche Antwort erhält. Aber alles der Reihe nach.

Mails an die Partei-Frontmänner
E-MEDIA wollte wissen, ob und wie Österreichs Top-Politiker auf E-Mails tatsächlich antworten. Und mailte den Frontmännern von ÖVP, SPÖ, Grünen und FPÖ je fünf Anfragen. Versendet wurden die Nachrichten von fiktiven Webmail-Accounts. Weil zum Zeitpunkt der Aktion Mathias Reichhold zwar schon im Spital, aber noch FP-Kandidat war, richteten wir die Mails sowohl an ihn als auch an Stellvertreter Herbert Haupt - der einen Tag später ohnehin neue blaue Leitfigur war.

Autogrammwunsch bis Bettelbrief
Die fünf Mails waren hinsichtlich des Beantwortungsaufwands unterschiedlich gestaffelt: vom Wunsch nach einer Autogrammkarte über das Angebot zur Mitarbeit im Wahlkampf und eine inhaltliche Frage bis zur Bitte um Unterstützung bei der Jobsuche und einem 300-Euro-Bettelbrief. So viel sei vorweggenommen: Die 300 Euro haben wir nicht gekriegt, und persönliche Hilfe bei der Jobsuche bot nur Herbert Haupt an. Alle fünf Mails beantwortete (nach höchstens einer Stunde!) einzig Alexander Van der Bellen. Schüssel und Gusi reagierten auf drei Nachrichten, Haupt nur auf zwei.

Koalition der Eitelkeit
Am gleichen Strang zogen die Kandidaten im Mail-Test nur in Bezug auf ihre Eitelkeit. Die Autogrammkarte für einen Bewunderer versprachen alle (bis auf Haupt) in kürzester Zeit - das schaffte auch Wolfgang Schüssel, dessen Mitarbeiter sonst einen Tag über den Antworten tüftelten, in eineinhalb Stunden. Alfred Gusenbauer konnte es gar nicht erwarten, uns sein signiertes Konterfei zu schicken. Als wir nach drei Tagen unsere Postadresse nicht nachgereicht hatten, kam eine zweite Mail aus dem Gusi-Lager: "Wir haben die handsignierte Unterschrift bereits vorbereitet - wir bräuchten nur noch Ihre postualische Anschrift." (sic!)

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