E-Mails fragen nicht nach Passwörterb: eBay-Toolbar warnt vor gefälschten Sites

Das Online-Auktionshaus eBay ist zum Inbegriff für Handeln, Tauschen und Kaufen im Internet geworden. Berichten von Freunden oder in den Medien über tolle Schnäppchen stehen aber auch immer mal wieder Meldungen über Betrugsfälle oder Sicherheitsprobleme gegenüber. Als zentrale Anlaufstelle für alle Probleme, Zweifel und Beschwerden gibt es deshalb das eBay-Sicherheitsportal, das schon von der Startseite mit einem Klick zu erreichen ist.

Oliver Weyergraf, Direktor für Vertrauen und Sicherheit bei eBay, betont, dass echte Betrugsfälle äußerst selten seien. Auch sei die Aufklärungsrate sehr hoch. "Da gibt es längst keinen Wilden Westen mehr, wenn es ihn denn je gegeben haben sollte." Auch die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden sei sehr gut.

Anbieter sorgen sich um Password Fishing
Alle kommerziellen Online-Anbieter sorgen sich zurzeit aber um das so genannte Phishing, das "Password Fishing". Dabei verschicken Betrüger E-Mails, die höchst offiziell aussehen und die dazu auffordern, Nutzername und Passwort einzugeben. Als Vorwand wird beispielsweise angegeben, dass der Datenbestand aktualisiert werden müsse. "Dazu würden weder wir noch eine Bank jemals die Kunden in einer E-Mail auffordern", sagt Weyergraf.

Gesunden Menschenverstand einsetzen
Er appelliert an die Nutzer, auch im Internet, den im Alltag üblichen gesunden Menschenverstand einzusetzen. "Es kommt doch auch niemand auf die Idee, einem Fremden vor dem Bankautomaten Kontonummer und Geheimzahl zu sagen", sagt Weyergraf. Aber er räumt auch ein, dass die E-Mails "täuschend echt aussehen. Der Laie hat da Schwierigkeiten."

eBay-Toolbar hilft
Eine Hilfe kann hier die eBay-Toolbar sein, die für den Internet Explorer und ältere Netscape-Browser bereit steht. Mit der hat man nicht nur seine eBay-Aktivitäten immer im Blick, sondern kann auch schnell mit dem integrierten Sicherheitscheck die Zuverlässigkeit von Web-Sites überprüfen. Bei normalen Sites bleibt das Symbol grau, bei vorgetäuschten Web-Sites leuchtet es rot.

Sicherheitsthermometer für Passwörter
Weniger problematisch sei es derzeit mit dem Passwortklau, sagt Weyergraf. Dessen ungeachtet habe eBay hier weitere Maßnahmen eingeleitet. So können die häufigsten, allzu einfachen Passwörter nicht mehr benutzt werden. Sie wurden gesperrt. Auch dass Nutzername und Passwort identisch sind, geht nicht. In Kürze soll es ein Sicherheitsthermometer geben, das anzeigt, wie sicher ein Passwort ist - von grün bis rot. Aber auch das sei nur eine Empfehlung, ein Hinweis für den Nutzer, dass er sich vielleicht doch ein anderes Passwort aussuchen sollte, sagt Weyergraf.

Betrugsmuster erkennen
Das Unternehmen arbeite weiter daran, Betrugsmuster zu erkennen und in solchen Fällen vorzubeugen. Sicher sei es immer irgendwie möglich, verbotene Dinge als Angebot einzustellen, sagt Weyergraf. Für eBay sei aber vor allem die Frage wichtig: "Wie lange bleibt es drauf?" Man solle besser nicht versuchen, nur mal "unsere Reaktion zu testen". "Wir reagieren da sehr empfindlich." Schließlich sei eBay ein ernsthafter Marktplatz. (apa)