E-Mail soll in Frankreich "courriel" genannt werden

Frankreich ist berühmt für Rotwein, Froschschenkel - und seine kuriosen Wortschöpfungen. Schließlich soll die französische Sprache nicht von Anglizismen verunreinigt werden. Neuerster Coup: Anstelle des englischen Ausdrucks "E-Mail" sollen Franzosen künftig die Wortschöpfung "courriel" benutzen. Staatsbediensteten ist es sogar verboten, in hinkunft das Wort "E-Mail" zu benutzen.

Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt "Journal officiel" seien alle Staatsdiener dazu verpflichtet, in ihrer dienstlichen Computer-Kommunikation das französische Neuwort zu verwenden, stellte das Pariser Kulturministerium am Mittwoch klar.

"Courriel" war in den neunziger Jahren im französischsprachigen Teil Kanadas erfunden worden. Es ist eine Zusammenziehung von "courrier electronique" ("elektronischer Brief").

Academie Francaise regelt die französische Sprache
Die Reglementierung der französischen Sprache und das Zurückdrängen von Anglizismen hat in Frankreich eine lange Tradition. Oberster Sprachhüter ist die 1635 gegründete Academie Francaise. Konsequent versuchen die französischen Institutionen, auch die Computer-Welt mit Begriffen aus der eigenen Sprache zu belegen.

Der Computer selbst wird in Frankreich fast überall als "ordinateur" bezeichnet, das kleine Klammeraffen-Symbol in E-Mail-Adressen soll "arrobe" oder "arobase" genannt werden. Laptops heißen "portables". (apa/red)