Drei Jahre Haft: Im Web Freiheit für Studentin gefordert

In China werden immer mehr Menschen verurteilt, weil sie politische Ansichten im Internet verbreitet haben. So erhielt der 39-jährige Luo Changfu in Chongqing drei Jahre Haft, nachdem ihn ein Volksgericht der "Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt" schuldig gesprochen hatte. Das berichtete das Informationszentrum für Demokratie und Menschenrechte aus Hongkong. Die Haftstrafe für den 39-Jährigen war bereits die sechste bekannt gewordene Verurteilung eines Internet-Nutzers in dieser Woche.

Der entlassene Arbeiter habe in Artikeln im Internet die Freilassung der als "Maus aus rostfreiem Stahl" bekannt gewordenen Pekinger Psychologiestudentin Liu Di gefordert. Die 23-Jährige, die vieldeutige, eher unpolitische Analysen im Internet verbreitet hatte, war im November vergangenen Jahres festgenommen worden. Das hatte eine Kampagne im chinesischen Internet ausgelöst.

Daran hatte sich auch der 40-jährige Autor Du Daobin beteiligt, der Ende Oktober in Yingcheng in der Provinz Hubei festgenommen wurde. Obwohl die Staatsanwalt Anfang des Monats den Fall der Studentin aus Mangel an Beweisen zurück an die ermittelnde Polizei gegeben hatte, wird Liu Di weiter in Haft gehalten. (apa/red)