Drakonische Strafe: Drei Monate Haft für den Kauf von zwei illegalen CD's

Tauschbörsen im Internet und kostenlose Downloadmöglichkeiten machen der Musikindustrie zusehends das Leben schwer. Im Kampf gegen die Musik-Piraterie greift nun Griechenland zu drastischen Maßnahmen: Wie BBC-Online berichtet, wurde jetzt erstmals ein Käufer illegaler CD's zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Ein Gericht in Athen verhängte über den Mann drei Monate Haft, nachdem dieser in der Vorwoche einem Händler zwei illegale CD's abgekauft hatte. Bisher hatten die griechischen Gerichte nur die Anbieter derartiger Tonträger zur Verantwortung gezogen.

In Griechenland werden mit jährlich zehn Millionen Stück annähernd gleich viele illegale CD's verkauft wie reguläre abgesetzt werden. Ion Stamboulis, Sprecher der Internationalen Vereinigung der Phonographischen Industrie (IFPI), betont, das Urteil sei keine symbolische Maßnahme: "Wir sind entschlossen, die Käufer zu bestrafen. Und wir haben die Unterstützung der Behörden."

Ausdrücklich werden Urlauber davor gewarnt, die oftmals in Cafes, vor Sehenswürdigkeiten oder am Strand von Straßenhändlern feilgebotenen billigen Raubkopien zu erstehen: Statt am Meer könnte es ein böses Erwachen in einer Zelle geben. Die "Aktion scharf" ist vermutlich auch als eine Art Warnschuss angesichts der bevorstehenden Olympischen Spiele in Athen zu verstehen. Die IFPI befürchtet in diesem Zeitraum einen starken Anstieg illegaler Raubkopien.
(APA/Red)