"Digital überladen" mit Facebook & Co.?
Bedarf nach Pause bei sozialen Netzwerken

Die zentrale Rolle, die Social Networks wie Facebook im Alltag eingenommen haben, wird für immer mehr User zur Belastung. Sie fühlen sich "digital überladen" und gönnen sich häufig Pausen vom Online-Stress, wie die Marktforscher der Lifelounge Group und Sweeney Research in Australien aufzeigen. So bestimmt Social Networking insbesondere das Leben junger Nutzer immer stärker. Den Experten nach definiert die Jugend ihre Identität mittlerweile primär anhand der Netzwerke und nicht mehr über die Musik. Wer überfordert ist, zieht sich zumindest vorübergehend ins Offline-Leben zurück.

"Auf Pause zu drücken bedeutet nicht, ganz abzuschalten", wird Lifelounge-CEO Dion Appel von australischen Medien zitiert. Die 16- bis 30-jährigen User wollen jedoch den Druck vermindern. Sie versuchen, bei dem wachsenden Bedarf, ständig online sein zu müssen, eine bessere Balance zu finden. Dabei verbringen die Medienkonsumenten beispielsweise bewusst mehr Zeit mit dem Lesen von Büchern. Mit zumindest fünf Stunden pro Woche beschäftigen sich aber immer noch 47 Prozent der Nutzer am meisten mit Facebook.

Alles nur Zeitverschwendung?
Dabei sind die Plattformen, obwohl sie weiterhin wachsende Userzahlen und eine steigende Nutzungsdauer verzeichnen, für viele reinste Zeitverschwendung. Wie das US-Magazin Vanity Fair aufzeigt, haben die Portale darin sogar das Fernsehen überholt. 36 Prozent der Medienkonsumenten empfinden Social Networking als "ihre größte Zeitvergeudung". Beim Fernsehen, Shopping oder Lesen haben hingegen nur 23, neun bzw. zwei Prozent dieses Gefühl. Ebenfalls zwei Prozent meinen, sie verschwenden ihre Zeit in ihrem Job. (pte/red)