Die Internet-Zukunft liegt in der Wolke:
Eine Revolution durch Cloud Computing?

Zunächst ein paar Zahlen: Noch heuer soll der weltweite Umsatz mit Cloud-Services auf über 56 Milliarden (!) US-Dollar anwachsen (eine 21-prozentige Steigerung des Umsatzvolumens gegenüber 2008), bis 2013 soll er gar die 150 Milliarden-Dollar-Marke erreichen. – So sieht das renommierte Marktforschungsinstitut Gartner die unmittelbare Zukunft von Cloud Computing.

Nicht umsonst also geistert der Begriff aktuell durch IT-Gazetten und wird als Inbegriff einer bevorstehenden Revolution im Internet gehandelt. Die Cloud (Wolke) bezeichnet dabei nichts anderes als das Internet selbst und Cloud Computing das Folgende: Dateien, Programme, Anwendungen werden nicht länger auf lokalen Rechnern, sondern – metaphorisch ausgedrückt – in der Wolke (also im Internet) gelagert. User können dann überall (in der Uni-Bibliothek, im Internet-Café …) und mit allen Devices (Netbook, Handy & Co) auf ihre Daten zugreifen, diese bearbeiten, abspeichern und mit anderen teilen. Hauptsache, Internetzugang und Browser sind an Bord.

Vergleichbar ist dies etwa mit Webdiensten à la GMX & Co, wobei Cloud Computing freilich weiter geht. Grundsätzlich sind dabei zwei Modelle zu unterscheiden: einerseits „fertige“ Dienste, die nur eines User-Accounts bedürfen, andererseits Großkonzerne, die ihre Infrastruktur für andere Unternehmen bereitstellen.

Cloud Computing zum kennenlernen
Neulingen ist der Besuch von icloud (www.icloud.com/de) zu empfehlen. Der Service aus Schweden macht das Prinzip Cloud Computing auf wunderbar einfache Weise verständlich. Usern wird nach Registrierung ein Webtop, also ein virtueller Desktop mit Betriebssystem und Programmen bereitgestellt, der sich via Browser aufrufen lässt. Kostenlos und ohne irgendetwas zu installieren. Die Oberfläche erinnert an Windows und lässt sich individuell anpassen. Dateien vom PC können zu icloud überspielt, dort bearbeitet, gespeichert und für andere icloud-User zugänglich gemacht werden. Mit an Bord sind ein „Office-Paket“ mit Text- und Präsentations-Tools, ein E-Mail-Programm mit eigener @icloud-Adresse, Musik- und Videoplayer etc. Kleines Manko: In der aktuellen Version umfasst der Gratis-Speicher bescheidene 3 Gigabyte.

Und wo wir schon bei Mankos sind: Obwohl sämtliche Anbieter sie aus dem Wege zu räumen versuchen, spielen Sicherheitsbedenken (Stichwort Datenschutz) in Sachen Cloud Computing eine nicht unwesentliche Rolle. Deshalb gilt: Sensible Mails, Bankdaten oder private Word-Files sollten lieber doch daheim auf der Festplatte bleiben.

Bianca Snitily

Wie die großen Konzeren Cloud Computing nutzen, erfahren Sie im E-MEDIA 18/09