Die Download Revolution: 3,7 MB kleines Software-Tool revolutioniert das Internet

Im Jahr 2001 setzte ein einzelner Mann den Grundstein für die vielleicht größte Internet-Revolution seit dem World Wide Web. Denn der heute 29-jährige Programmierer Bram Cohen entwickelte mit BitTorrent ein komplett neues Download-Programm. Das nur 3,7 MB große Tool sorgt nicht nur für höhere Geschwindigkeit, sondern auch für geringere Kosten beim Datentransfer. - Und löst damit einen Download-Boom aus, der selbst Tauschbörsen in den Schatten stellt.

Die erste Beta-Version seines BitTorrent-Clients stellte Bram Cohen 2001 einer Hand voll freiwilliger Tester zur Verfügung. Das Interesse hielt sich anfangs allerdings in Grenzen. Um mehr Leute für seinen Probelauf zu mobilisieren, sammelte Cohen kostenlose Pornografie - und stellte sie der Testgemeinde per BitTorrent-Download zur Verfügung.

20 Millionen User
Heute - knapp vier Jahre später - wird BitTorrent weltweit von mehr als 20 Millionen Internet-Usern verwendet und zeichnet für über ein Drittel (!) des gesamten Internet-Traffics verantwortlich. Kein anderes Programm schaufelt derzeit mehr Daten über den digitalen Äther.

Die Technik hinter BitTorrent
Der Server schickt nicht das komplette File an einen User, sondern verteilt Dateifragmente gleich an mehrere Downloader. Über das BitTorrent-Programm werden dann auch Daten zwischen den einzelnen Clients hin und her geschickt. Insgesamt steht dem Netz der BitTorrent-Clients also nicht nur die Bandbreite des Servers zur Verfügung, sondern auch die kombinierte Transferrate aller User, die das entsprechende File gerade herunterladen. Dieses Verfahren funktioniert so perfekt, dass schon bei wenigen (3-4) Usern die Downloadgeschwindigkeit erhöht und der Server spürbar entlastet wird.

Die ,dunkle' Seite
Schnell wurden aber auch die Tauschbörsen-User auf BitTorrent aufmerksam. Im Nu entstanden Webseiten, auf denen man via BitTorrent allerlei "Raubware" herunterladen konnte. Anders als bei bisherigen Peer-to-Peer-Programmen wie eDonkey sind die Anforderungen an die Infrastruktur denkbar gering: Als Server kann im Prinzip jeder mit dem Internet verbundene Computer fungieren.

"Diesen Gefallen werde ich ihnen nicht tun"
Bram Cohen steht dem Treiben illegaler Torrent-Sites gelassen gegenüber. Nach eigenen Angaben hat er selbst noch nie urheberrechtlich geschütztes Material aus dem Netz geladen: "Die Filmindustrie würde nur zu gerne ein Exempel an mir statuieren, doch diesen Gefallen werde ich ihnen nicht tun."

Die ganze Story finden Sie in E-MEDIA 12/05!