Deutschland: Film-Download & DVD-Kopien boomen

Der Download von Filmen aus dem Internet sowie das Kopieren von DVDs erfreut sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Alleine in den Monaten Januar bis August 2003 wurden von 5,1 Mio. Deutschen 30,3 Mio. Spielfilme auf CD- oder DVD-Rohlinge gebrannt, im gesamten Jahr 2002 waren es 27 Mio. Filme.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Studie der Filmförderungsanstalt FFA, für die zwischen Januar und August 10.000 Deutsche ab zehn Jahren befragt wurden. Demnach haben 23,5 Mio. Deutsche Zugriff auf einen CD-Brenner, 570.000 haben einen DVD-Brenner im Haushalt und weitere 250.000 einen DVD-Rekorder. 2,22 Mio. Deutsche planen im kommenden Jahr den Kauf eines DVD-Brenners bzw. Rekorders.

15 Prozent aller auf CD-Rohlinge gebrannten Daten sind laut FFA-Studie Filme (2002: elf Prozent). Bei den DVD-Rohlingen macht der Filmanteil 79 Prozent aus. Als Vorlage für Film-Kopien dienen in erster Linie schon einmal kopierte Filme. Dies verdeutliche den Schneeballeffekt, so die FFA. Hinzu kommt, dass 53 Prozent der Befragten angaben, DVD-Kopien auch für Personen außerhalb des eigenen Haushalts zu erstellen. Als zweitwichtigste Quelle für gebrannte Filme dient der Download aus dem Internet.

In den ersten acht Monaten 2003 wurden in Deutschland laut FFA 13,3 Mio. Filme von rund zwei Mio. Usern aus dem Web gesaugt (2002: 15,5 Mio. von 2,4 Mio. Deutschen). Dabei gab die Hälfte der Konsumenten an, sich Filme im Internet zu besorgen, bevor sie im Handel bzw. Videotheken erhältlich sind. So hatten beispielsweise knapp eine Mio. Deutsche den Film "Terminator 3" schon einen Monat nach dem Kinostart auf ihren Festplatten, 1,6 Mio. nannten noch vor der Video-Veröffentlichung eine Kopie von "Herr der Ringe - Die zwei Türme" ihr Eigen. Jeder Vierte geht schon vor dem Kinostart auf die Online-Suche. Über ein Fünftel der Befragten lädt einmal in der Woche einen Film aus dem Web.

71 Prozent der Deutschen, die Filme kopieren bzw. downloaden, sind zwischen zehn und 39 Jahre alt. Sie zählen zu den so genannten "Heavy Usern" im Filmbereich. 46 Prozent aller Befragten geben an nicht mehr oder weniger Kinofilme zu besuchen als früher. Beim Videoverleih sagten sogar 51 Prozent, beim Videokauf 44 Prozent, Brennen und Download von Filmen habe keinen Einfluss auf ihr Konsumverhalten. Die FFA stellt in den ersten neun Monaten 2003 einen um 12,1 Prozent gesunkenen Kinokarten-Verkauf fest, wofür sie unter anderem auch die Film-Piraterie verantwortlich macht. (pte/red)