Der erste Klick: Schröder lädt sich Musikstück herunter!

Nach mehreren gescheiterten Anläufen hat die deutsche Musikwirtschaft ihre gemeinsame Internet-Musikbörse PhonoLine gestartet. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) lud zur Premiere auf der Computermesse CeBIT in Hannover einen ersten Musiktitel herunter. An der gemeinsamen Vertriebsplattform beteiligen sich alle großen Musikkonzerne in Deutschland.

Das Angebot richtet sich jedoch nicht an private Endkunden, sondern an Onlinehändler, die auf ihren Websites auch selbst die Preise für die Titel festlegen können - bisher zwischen 99 Cent und 1,49 Euro. Ganze CDs sollen zum Paketpreis heruntergeladen werden können.

Bei PhonoLine handle es sich um die weltweit erste Plattform für legale Downloads, über die Musikfirmen selbst ihr Repertoire Onlinehändlern anbieten, erklärte der Vorsitzende der Phonoverbände, Gerd Gebhardt. Bisher stünden 250.000 Titel zum Abruf bereit. Als erster großer Handelspartner hat der Eintrittskartenhändler cts eventim die Musikstücke im Angebot, auch der Fernsehsender Viva will sich den Angaben zufolge bald zuschalten.

Sicherheit über Alles
Zum Schutz vor Raubkopien sollen die Titel im MP3-Format nur drei Mal brenn- und exportierbar sein. Zusätzlich sind sie mit einem digitalen Wasserzeichen ausgestattet, das die Verbreitung über das Internet kontrollieren lässt.

Die Technik für die Internet-Plattform stellt die Telekom-Festnetzsparte T-Com zur Verfügung. Damit solle auch das Interesse an Breitband-Netzzugängen wie T-DSL geweckt werden, erklärte T-Com-Vorstand Achim Berg.

Die zuletzt kriselnde Musikbranche erhofft sich mit dem Internetvertrieb neue Zuwächse. Ursprünglich hatte PhonoLine bereits im Herbst starten sollen, was sich auch wegen technischer Schwierigkeiten aber verzögerte.

(apa/red)