Das Internet erobert den Arbeitsmarkt:
Wer gut vernetzt ist, hat die Nase vorn

"Die Richtung stimmt", kommentierte Sozialminister Rudolf Hundstorfer die jüngsten Arbeitslosenzahlen. Eine neue, von monster.at in Auftrag gegebene Studie at bekräftigt diesen Trend: Es geht langsam wieder aufwärts. Jedes zweite der 500 größten Unternehmen des Landes erwartet in diesem Jahr einen Anstieg der Mitarbeiterzahl - kurz: Es gibt wieder mehr Jobs. Im Wettlauf um diese Stellen steht zu beachten: Wer online gut vernetzt ist, hat die Nase vorn.

Eine vom Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) erstellte Studie gibt Jobsuchenden neue Hoffnung: Österreichs größte Unternehmen denken endlich wieder an mehr Neueinstellungen. 47,3 Prozent der größten Betriebe wollen in diesem Jahr ihren Mitarbeiterstand ausbauen, wie CHRIS-Vertreter Sven Laumer erläutert. Besonders erfreulich: Im Vorjahr lag der entsprechende Anteil bei lediglich 23,4 Prozent.

Und doch ist der neue Job kein Selbstläufer: Im Rennen um die Stellen bei Österreichs Großunternehmen hat der Bewerber die besten Karten, der sie online ausspielen kann. Erstmals überstieg der Anteil der Neueinstellungen, die über das Internet erfolgte, im vergangenen Jahr die Zwei-Drittel-Marke: Bereits 67,5 Prozent aller Jobs werden bei den größten Unternehmen über Jobportalen oder Stellenausschreibungen auf den Unternehmenswebseiten generiert.

Internet ist Trumpf
Zufolge der CHRIS-Studie hat das auch gravierende Auswirkungen auf die Form der Bewerbung: Jobsuchende setzen inzwischen auf E-Mail und Online-Formularbewerbungen, nur mehr jedes fünfte Jobgesuch trudelt im altmodischen Papierformat einer Bewerbungsmappe in den Personalabteilungen der großen heimischen Betrieben ein.

Dort springt man übrigens gerade auf den Web 2.0-Zug auf. Um an qualifizierte Kandidaten zu kommen und sich über Jobsuchende ein Bild zu machen, entdecken die Unternehmen die Vorzüge von sozialen Netzwerken wie Xing und Facebook. Wer dort als Bewerber ein gutes Bild abliefert, hat gute Karten, denn bereits 22,2 Prozent der Großunternehmen bedienen sich bei der Kandidatenauswahl regelmäßig des Karrierenetzwerkes Xing. Natürlich bedeutet das für den Bewerber die Pflege seines Accounts: Denn Fotos von der letzten Junggesellenparty erfreuen vielleicht den Freundeskreis - nicht aber den Arbeitgeber.
(mei)