Das Ebay-Passwort geknackt: Nobelautos
im Wert von gut 216.000 Euro bestellt

Ein Besuch auf der Homepage der Internet-Auktionsplattform ebay endete für einen Niederösterreicher im Schuldenberg. Wie er selbst sagt, dürften unbekannte Hacker das Passwort von Ralph K. geknackt und von seinem Account aus sieben Nobelkarossen, darunter einen Ferrari und zwei Porsche Cayenne, gekauft haben. Schock beim Email-Check: Zu zahlende Gesamtsumme 216.000 Euro. "So etwas kommt leider immer mal wieder vor", meinte ebay-Pressesprecher Joachim Guentert.

Der Geprellte, der sich Anfang Juli an die Polizei wandte und Anzeige gegen unbekannt erstattete, setzte sich daraufhin mit den Verkäufern in Verbindung. Einige verzichteten auf die Zahlungen, andere drohten mit Klage, sollte Ralph K. nicht zumindest 25 Prozent des "vereinbarten" Kaufpreises erstatten. Nach eigenen Angaben bleibt der Niederösterreicher auf einer Schadenssumme von rund 15.000 Euro sitzen.

Das virtuelle Auktionshaus übernimmt für den durch das so genannte "account hacking" entstandenen Schaden keine Haftung. "Wir sind nur der virtuelle Marktplatz, kein Kaufhaus wie etwa amazon.com", erklärte Guentert gegenüber der APA. Leider käme es "immer mal wieder" vor, dass Passwörter geknackt werden, so der ebay-Sprecher.

Schuld sei meist die Unvorsichtigkeit der Kunden: Typische Fallen seien zum Beispiel, wenn sich der Nutzer unter dem Namen "Romeo" einloggt und "Julia" als Passwort wählt oder wenn der Code für alle offensichtlich in der Nähe des Computers aufbewahrt wird. "Auch 'ebay' oder '1234' sind beliebte und leicht zu knackende Passwörter", sagte Guentert. Hält sich der Nutzer hingegen an die im "Sicherheitsportal" angegebenen Tipps zum Schutz der persönlichen Daten, könne so etwas nicht passieren, zeigte sich der ebay-Sprecher überzeugt.

(apa)