Breitband-Internet: Österreich fällt im Ranking zurück

Nach einem vergleichsweise frühen Start mit Breitband- Internet hat sich in Österreich das Wachstum der Breitbandtechnologie nun verlangsamt. Die Alpenrepublik ist im internationalen Vergleich auf den sechsten Platz nach der Schweiz, den USA, den Niederlanden, Belgien und Schweden zurückgefallen, geht aus einer aktuellen Studie von Arthur D. Little hervor.

Der Verband der Internetserviceprovider (ISPA) fordert deshalb eine "nationale Kraftanstrengung" für den weiteren Ausbau des breitbandigen Internet, um eine Zweiklassengesellschaft - den so genannten "digital devide" - zu vermeiden. Die derzeit vorgesehene Breitband-Förderung der Regierung in Höhe von 10 Mio. Euro sei nur "ein Tropfen auf dem heißen Stein", die steuerliche Absetzbarkeit von neuen Breitband-Internet-Anschlüssen zu kompliziert und ohne Effekt, kritisierte ISPA-Präsident Schwertner.

Vielmehr seien je 30 bis 50 Mio. Euro in den nächsten drei Jahren als Breitband-Förderung sowie eine Senkung der Umsatzsteuer für Breitbandanschlüsse von derzeit 20 auf 10 Prozent nötig, so Schwertner.

Die Breitband-Penetration ist in Österreich 2003 laut ADL-Analyse zwar von 13,8 auf 19 Prozent gewachsen, in der Schweiz liegt die Penetration aber vergleichsweise bereits bei 25,7 Prozent. Die Wachstumsrate lag in Österreich im Vorjahr nur bei 37,5 Prozent, in der Schweiz bei 61,8 Prozent, in Großbritannien sogar bei 120 Prozent, in Tschechien bei 260,9 Prozent und in Kroatien bei 943 Prozent.

Die Telekom Austria war im österreichischen Breitband-Markt im Herbst 2003 laut ADL-Schätzung mit 232.500 Teilnehmern (inklusive Wholesale) Marktführer, UPC Telekabel hatte 196.300 Teilnehmer, andere Kabelnetzbetreiber rund 50.000 Teilnehmer. Die Zahl der entbündelten Zugänge lag bei 20.000.

(apa)