Boom bei mobilem Breitband ungebremst:
Österreich im europäischen Spitzenfeld

Das Forum Mobilkommunikation (FMK) hat unterstrichen, dass mobiles Breitband gerade in Österreich bereits ein echtes Massenphänomen ist. "Eine unglaubliche Menge von 16,3 Mio. Gigabyte wurde 2009 über das österreichische Mobilfunknetz transportiert. Im gleichen Zeitraum waren es in Deutschland nur 33,5 Mio. Gigabyte", betont FMK-Präsident und Orange CEO Michael Krammer.

Auch die Internetnutzung direkt vom Handy aus nimmt zu. Im Rahmen der heutigen FMK-Jahrespressekonferenz wurde eine aktuelle Umfrage des Gallup-Instituts präsentiert, der zufolge 2009 besonders der mobile Zugriff auf E-Mails im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen ist.

Mobiles Breitband um ein Drittel gestiegen
Dass Österreich ein Vorreiter bei mobilem Breitband ist, zeigen im Mai veröffentlichte Zahlen der Europäischen Kommission. Demnach nutzt schon mehr als ein Siebentel der Österreicher Datenkarten oder -modems. Nur in Finnland und Portugal ist die Marktdurchdringung etwas höher, während beispielsweise in Deutschland bislang nur rund einer von zwanzig Bürgern mobiles Breitband nutzt. "Im vergangenen Jahr verzeichneten wir einen unglaublichen Boom", sagt Krammer. Die Zahl der mobilen Breitbandanschlüsse ist in Österreich 2009 um ein Drittel gestiegen und macht bereits 41 Prozent des Breitbandmarkts aus.

Bis 2015 wird das mobile Datenvolumen nach Schätzung der österreichischen Mobilfunkbetreiber massiv auf 525,8 Terabyte ansteigen, also 32 mal soviel wie 2009. Global erwartet der Mobilfunkausrüster Nokia Siemens Networks im gleichen Zeitraum sogar einen Anstieg um 10.000 Prozent. Daran sind maßgeblich Märkte beteiligt, in denen mobiles Breitband derzeit im Gegensatz zu Österreich noch fast keine Rolle spielt.

Österreich über dem EU-Schnitt
Generell liegt Österreich mit einer Mobilfunkverbreitung von 137 Prozent merklich über dem EU-Schnitt. Bereits 86 Prozent der Bevölkerung nutzen laut Gallup-Umfrage täglich das Handy. 2009 hat sich dabei auch ein Trend hin zu mobilen Datendiensten abgezeichnet. "Im Vergleich zu 2008 stieg die Nutzung des Handys für E-Mails um 56 Prozent", erklärt Roswitha Haßlinger, Geschäftsführerin des Österreichischen Gallup-Institutes. Insgesamt griffen freilich erst 14 Prozent der Handy-User mobil auf E-Mails zu und gar nur jeder neunte surft auch im Internet. Das Marktpotenzial in diesem Bereich ist längst nicht erschöpft.

Der Ausbau wird also weitergehen. "In den nächsten Jahren sollen 300 bis 500 Mio. Euro in das neue mobile Breitband investiert werden", sagt Lothar Roitner, FMK-Vizepräsident und Geschäftsführer des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie. Einer WIFO-Studie zufolge könnten so bis zu 6.500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Freilich ist zum Fortschreiben der mobilen Breitband-Erfolgsgeschichte nach Ansicht des FMK nicht zuletzt die 4G-Technologie LTE von entscheidender Bedeutung. Daher hält Roitner die heimische Politik einmal mehr dazu an, rasch die notwendigen Rahmenbedingungen zur Realisierung entsprechend moderner Mobilfunknetze zu schaffen. (pte/red)