Börsenaufsicht gibt grünes Licht: Nasdaq-Debüt von Google sehr erfolgreich

Nach zahlreichen Pannen ist das Börsendebüt des Internetgiganten Google geglückt. Und sogar sehr erfolgreich. Der Emissionspreis lag bei 85 Dollar, die Erstnotiz der Aktie 100,01 Dollar. Im frühen Handel zogen Google zwischenzeitlich auf 103,42 Dollar davon, 12,7 Millionen Aktien wechselten den Besitzer.

Fondsmanager erklärten sich das Kursplus von rund 22 Prozent mit dem Einstieg von institutionellen Investoren, die sich zunächst zurück gehalten hätten. Auch habe das verringerte Aktienangebot den Kurs gestützt. Die Zahl der Aktien mit dem Kürzel 'GOOG' war am Mittwoch erheblich gesenkt worden: Statt der geplanten 25,7 Millionen Aktien sollen nur noch 19,6 Millionen Anteilsscheine an die Börse gebracht werden.

Der Börsengang hatte sich zuletzt immer wieder verzögert. Auch am Donnerstag mussten die Anleger und die beiden bei der Handelseröffnung anwesenden Firmengründer Larry Page und Sergey Brin warten: Nach Angaben der Nasdaq war die Verzögerung für einen Börsenneuling normal, da die Börse zunächst Kauf- und Verkauf-Orders sammeln und gegeneinander stellen musste, um einen Kurs zu ermitteln.

Trotz des frühen Anstiegs blieb der Kurs weit hinter den ursprünglichen Erwartungen von zurück: Google hatte zunächst einen Ausgabepreis von 108 bis 135 Dollar im Visier. Die Preisspanne wurde am Mittwoch auf 85 bis 95 Dollar gesenkt. Mit 85 Dollar lag der Preis pro Aktie, der im Zuge einer umstrittenen, vier Monate dauernden Auktion ermittelt wurde, allerdings immer noch höher als bei den meisten anderen Börseneinführungen von High-Tech-Unternehmen in den vergangenen Jahren.

Der Börsengang führt Google 1,67 Milliarden Dollar an frischem Kapital zu, das die Gesellschaft im Wettbewerb mit Yahoo und Microsoft stärken soll. Dabei geht es nicht nur um die Vorherrschaft bei der Internet-Suche, sondern auch um E-Mail und andere Internet-Dienstleistungen. Ursprünglich war von bis zu 3,6 Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Euro) die Rede. Die Marktkapitalisierung von Google liegt deutlich über der anderer Technologie-Größen wie Lucent Technologies oder dem Internetbuchversender Amazon.

Die Wall Street hatte nicht nur am Preis der Aktie massive Kritik geübt, sondern auch an der Art, wie das Unternehmen den Börsengang handhabte: Google-Mitbegründer Page und Brin sorgten in einem "Playboy"-Interview für Furore, mit dem die beiden möglicherweise gegen die Schweigepflicht vor einem Börsengang haben könnten. Ungeachtet der endgültigen Genehmigung seitens der SEC muss sich Google möglicherweise wegen Verstoßes gegen das Wettbewerbsgesetzes verantworten.

Google war vor sechs Jahren von den damaligen Stanford-University-Studenten Page und Brin gegründet worden und ist mittlerweile zum Synonym für die Suche im Internet geworden. (apa/red)