Blackouts: Kommt der Terroranschlag per Internet?

Aufgeschreckt von der Serie von Stromausfällen in Italien, Großbritannien, Skandinavien und Nordamerika geht die deutsche Energiewirtschaft jetzt auch der Frage nach, wie sicher die Stromversorgung vor terroristischen Attacken ist. Die Annahme lautet: Könnten Extremisten, zum Beispiel über das Internet, ganze Länder lahm legen?"

Auch die Stromversorger stellen sich angesichts der Terrorismusbedrohung, aber auch angesichts von Internetviren und -würmen diese Frage", sagte der Geschäftsführer des Verbands der Netzbetreiber (VDN), Konstantin Staschus.

Geringe Gefährdung in Österreich
In Österreich läuft die Stromversorgung nach Angaben der Verbundgesellschaft über zwei redundante, parallele Steuerungssysteme, die völlig losgelöst von anderen elektronischen Datenübertragungssystemen wie das Internet funktionieren, sagte Unternehmenssprecher Gerald Schulze. "Da sind wir relativ gut aufgestellt", beurteilt Schulze daher eine mögliche Gefährdung durch Internetviren als eher gering.

Grundsätzlich habe man "alle denkbaren Szenarien" von möglichen Angriffen auf die österreichische Stromversorgung durchgespielt und für alle diese Situationen Lösungen erarbeitet.

Für Deutschland könne er sich ein solches Szenario kaum vorstellen, unter anderem weil die Computer zur Steuerung der Lastenverteilung überall getrennt vom Internet gefahren würden, sagte auch Staschus zur angenommenen Gefahr über das Internet. Alle Netzbetreiber hätten aber Expertengruppen eingerichtet, die sich mit den elektronischen Verbindungen mit den verschiedenen Stromsystemen befassten.

Die Serie von Stromausfällen weise eine Häufung auf, "wie es sie in vielen Jahren sowohl in Europa als auch in Nordamerika nicht gab", sagte Staschus laut Nachrichtenagentur AP. Die Ursache des Blackouts in Nordamerika sei der deutschen Energiewirtschaft bis heute nicht vollständig klar. Mit Auskünften über die wirklichen Gründe hielten sich "die offiziellen Stellen in Amerika nach wie vor sehr zurück", sagte der VDN-Manager. Auch über die jüngsten Stromausfälle in Skandinavien gebe es noch keine vollständige Klarheit, weil die Analysen noch nicht abgeschlossen seien. (apa/red)