Bessere Copyright-Kontrolle bei KaZaA: Experte sieht Verantwortung bei Betreibern

Im Gerichtsverfahren gegen Sharman Networks im australischen Sydney hat ein IT-Experte den Betreiber der Online-Tauschbörse KaZaA in Bedrängnis gebracht. Die Musikindustrie will in dem Prozess klären, ob Sharman die Inhalte im dezentralen P2P-Netz von KaZaA kontrollieren kann. Sharman behauptet, dies sei nicht möglich. Wie das IT-Portal Cnet berichtet, ist der IT-Experte Leon Sterling anderer Meinung.

Sterling ist Professor für "Software Innovation and Engineering" an der University of Melbourne und hat in dem in Sydney stattfindenden Verfahren als Sachverständiger ausgesagt. Er geht davon aus, dass die KaZaA-Software durchaus ein Monitoring der Aktivitäten und Inhalte zulasse. Das Sammeln statistischer Daten über die Aktivitäten der User sei im KaZaA-Netz ebenso einfach wie im Internet selbst. Es sei eine Entscheidung von Sharman keine Sicherungen gegen den Upload urheberrechtlich geschützter Inhalte in die Software zu integrieren.

Der Hinweis zum Schutz des Copyrights sei nur relativ unauffällig angebracht. Das Design der Software erlaube aber eine prominente Platzierung dieser Hinweise im Interface der KaZaA-Software. So könnte beispielsweise bei jedem Upload bzw. Hinzufügen von Dateien zum Shared-Ordner eine Warnung und ein Hinweis auf das Copyright erscheinen, bevor dies durchgeführt wird. Dass dies nicht der Fall sei, ist laut Sterling eine willkürliche Entscheidung von Sharman. Die Aussage wirft kein gutes Licht auf Sharman. Das Unternehmen hat bisher immer geleugnet, irgendeinen Einfluss auf das Verhalten der User zu haben. (pte)

Info-Link:
www.sharmannetworks.com