Australier bevorzugen Raubkopien

Eine neue Studie besagt, dass 3,6 Mio. der insgesamt 20 Mio. australischen Einwohner in den vergangenen sechs Monaten eine CD gebrannt oder kopiert haben. Die Australian Record Industry Association (Aria) fühlt sich durch die Ergebnisse dieser Studie in ihrem Kampf gegen Raubkopien bestätigt, wie die BBC berichtet. Laut Aria hat die illegale Beschaffung von CDs enorme Schäden für die gesamte Musikindustrie zur Folge.

Bereits 3,4 Mio. Australier laden illegalerweise Lieder aus dem Internet herunter. 50 Prozent der Personen, die diese Möglichkeit nutzen, würden keine handelsübliche CD kaufen. Ebenso meinten 80 Prozent der Befragten, dass sie keine CD im Plattengeschäft kaufen würden, wenn sie diese auch in gebrannter Version erhalten könnten. Stephen Peach, Chef der Aria, sieht als Konsequenz eine langsame aber stetige Schwächung sowohl der lokalen als auch der internationalen Musikindustrie, wobei letztendlich jedoch der Konsument als Verlierer dastehen würde.

Kampf dem illegalen Musikmarkt
Der Musikverkauf ist in Australien im Jahr 2002 um 8,9 Prozent zurückgegangen. Aria macht dafür das Brennen von CDs und das so genannte "file-sharing" verantwortlich und will diese Wege der illegalen Beschaffung auch aktiv bekämpfen. So hat Aria bereits bei einer polizeilichen Untersuchung mitgeholfen, die letztendlich zur Auflösung einer Website führte, die das Herunterladen von Musik ermöglicht hatte. Ebenso wurden deren Betreiber verhaftet. Der illegale Musikmarkt hat einem Report der International Federation of Phonographic Industry zufolge heute einen Wert von 4,6 Mrd. Dollar. So sollen pro fünf verkauften CDs oder Kassetten jeweils zwei illegal hergestellt werden. (pte/red)